JACOB HOFFMANN,
GOLDSCHMID.
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grössern Raths gewählt und ging als solcher seit 1571 aus dem
Handwerk der Goldschmiede zu Rath, wesshalb er seit diesem Jahr
amtlich den Titel Ilerr bekam. In Num. I. des vom Baierischen
Gewerbmuseum zu Nürnberg herausgegebenen, von Dr. O. von
Schorn redigirten Blattes "Kunst und Gewerbe" ist im Jahrgg. 1874.
ein eingehender, von dem Redactetir verfasster Artikel über Wenzel
Jamnitzer, worin ausser dem bekannten Merklischen Tafelaufsatz
auch andere theils wirklich von ihm herrührende, theils ihm nur
zugeschriebene Arbeiten besprochen werden.
JACOB
HOFFMANN,
GOLDSCHMID.
Dieser Hoffmann, ob er wol mein Freund und Bruder
ist, so weiss ich doch mit allen Kunstnern zu bezeugen, dass
er in Conterfetten, Wappcnsteinschneiden, Treiben, Giessen,
Schmelzen, Reissen, auch von Gold und Silber zu arbeiten,
hocherfahren, darum er denn auch, von wegen seiner Leutselig-
keit, bei Königen, Chur und Fürsten, auch dem Adel lieb und
werth gehalten wird; was grossen Verstand er aber in der Sym-
metria hat, das geben seine grossen Werk, die er täglich in
seiner Werkstatt aufbringt, zu erkennen.
Er war um das herkömmliche Geld, 10 f. Währung, am
Samstag 19. Oct. 1533 als Meister aufgenommen worden, Genannter
wurde er 1547, starb 16. März 1564. Am 29. Sept. 1543 verkaufen
Katharina, Johann Neudörfers, und Clara, Jacob Hoffmanns Ehe-
wirtin, mit Beistand ihrer Männer, Jacob Hoffmann und Mathes
Hartmann, Hannsen Sidelmanns seligen zweier Kinder, die er mit
genannter Katharina Neudörferin erzeugt, neben der Neudörferin
gesetzte Vormünder ihre frei lauter eigene Behausung in St. Sebalds
Pfarre, neben Jacob Hoffmanns Behausung unter der Veste gelegen,
wie sie von ihrem lieben Ehewirth und Vater seligen auf sie erblich
gekommen ist, an Steffan Kämmlein, mit besonders bedungener
(iemeinschaftlichkeit der Mauer nächst dem Hoffmännischen, ehe-
dem der Christina Michel Wolgemuts Malers Wittwe gehörigen
Hause, und des Brunnens, um 2030 f. rh., wobei Paulus Lengen-
felder und Georg Herz Zeugen waren. (Hausbrief von S. 495.)
llanns Sidelmann war ein Goldschmied wie auch der kaufende
Stellan Kämmleiil, der 153i gegen 4000 f. Caution nach Jacob
Wigelein's Tod Amtmann in der Schau geworden war, welche Bürg-
schaft Jorg Diether, Arnold Wenk, Augustin Wigelein, und Katha-
rina, Jacob Wigelein's WVitwe, am 2. Dec. für ihn übernehmen zu
wollen zusagten. (Cons. 41, fol. 148 b.) Das Haus 495 hatte schon