Volltext: Des Johann Neudörfer Schreib- und Rechenmeisters zu Nürnberg Nachrichten von Künstlern und Werkleuten daselbst aus dem Jahre 1547

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LUDWIG KRUG, GOLDSCHMID. 
den Tod manche Veränderung, zumal unter den Vormündern, vor- 
ging, versteht sich von selbst; von den oben genannten war nach 
I2 Jahren keiner mehr am Leben, doch waren ihre Stellen ersetzt 
worden. Irn Jahre 1541 bekannte Wolf Krug aus Ungarn von der 
Kremnitz, nachdem auf Absterben weiland Hannsen Krugs, ehedem 
gewesenen Münzmeisters in Ungarn, Katharina, desselben Wittib, 
seine liebe Mutter, jetzt Erasm. Gudis eheliche Hausfrau, viele 
Schulden, so sein Vater selig sollte schuldig geblieben sein, an- 
gesagt, aus welchem Vergeben zur Fürsorge 2000 f. in Gold an 
jährliche Nutzung seien angelegt worden, um, wenn sich Jemand 
mit einer Forderung melden würde, denselben mit billiger Bezahlung 
nicht aufzuhalten, nun seien diese 2000 Goldgulden ohne Anfor- 
derung angelegt gewesen, an welchen ihm, Wolfen Krug, ein sie- 
henter Theil zustehe, dass demnach Hanns Puchner, Jorg NVinlaler 
der Jüngere, und Jacob Renz, alle drei des Krugischen Geschäfts 
und Kinder Vormünder, ihm seinen siebenten Theil von der Haupt- 
sumrna der 2000 Goldgulden und desgleichen von der Abnutzung 
richtig ausgezahlt haben, bescheinigt er am Donnerstag 7. Juni 
154.1 mit Zeugniss von Benedict Fels und Jacob Salzrnann. (Cons. 55, 
fol. 3 b.) Ohne Zweifel ist dieser Wolf der älteste von weiland 
Hannsen Krugs, Münzmeisters zu der Kremnits in Ungarn, nach- 
gclassenen Kindern, damals (1529) I4, jetzt 26 Jahre alt. Weitere 
Nachweise über Hannsen Krug den jüngern zu geben dürfte über- 
flüssig sein. 
LUDWIG 
KRUG, 
GOLDSCHMID. 
lch könnt nicht erdenken, was diesem Ludwig Krug, 
obvermelten Krugen Sohn, an Verstand der Silber und Gold 
arbeit, im Reissen, Stechen, Graben, Schmelzen, Treiben, 
Malen, Schneiden, Conterfetten, sollt abgangen seyn, denn was 
obgemelter Frey von Kupfer, Bildnissen und Wassertreiben ge- 
macht, das hat der aufs künstlichst von Silber getrieben, ge- 
schnitten und zu wegen gebracht. Welcher Kunst Hanns K0- 
burger ihm für und für abkauft. Was er aber in Stein, Camel 
und Eisen schnitt, das war auch bei den Wahlen (Wälschen) 
löblich. Er hatte einen scharfsinnigen Kopf zu phllOSOPhlfCl]. 
Als aber Herr Melchior Pfinzing, Propst zu St. Sebald, 
welcher fürwahr von Kaiser Maximilian her im Giessen und 
andern iKünsten begierig und verständig war, den Hanns 
Schwarzen von Augsburg (der dann zu der Zeit in l-lolz für 
den besten Conterfettei- geachtet wurde) im Pfarrhof bei ihm 
hatte, war ich dabei, dass er zu diesem Schwarzen sagte, er
	        
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