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LUDWIG KRUG, GOLDSCHMID.
den Tod manche Veränderung, zumal unter den Vormündern, vor-
ging, versteht sich von selbst; von den oben genannten war nach
I2 Jahren keiner mehr am Leben, doch waren ihre Stellen ersetzt
worden. Irn Jahre 1541 bekannte Wolf Krug aus Ungarn von der
Kremnitz, nachdem auf Absterben weiland Hannsen Krugs, ehedem
gewesenen Münzmeisters in Ungarn, Katharina, desselben Wittib,
seine liebe Mutter, jetzt Erasm. Gudis eheliche Hausfrau, viele
Schulden, so sein Vater selig sollte schuldig geblieben sein, an-
gesagt, aus welchem Vergeben zur Fürsorge 2000 f. in Gold an
jährliche Nutzung seien angelegt worden, um, wenn sich Jemand
mit einer Forderung melden würde, denselben mit billiger Bezahlung
nicht aufzuhalten, nun seien diese 2000 Goldgulden ohne Anfor-
derung angelegt gewesen, an welchen ihm, Wolfen Krug, ein sie-
henter Theil zustehe, dass demnach Hanns Puchner, Jorg NVinlaler
der Jüngere, und Jacob Renz, alle drei des Krugischen Geschäfts
und Kinder Vormünder, ihm seinen siebenten Theil von der Haupt-
sumrna der 2000 Goldgulden und desgleichen von der Abnutzung
richtig ausgezahlt haben, bescheinigt er am Donnerstag 7. Juni
154.1 mit Zeugniss von Benedict Fels und Jacob Salzrnann. (Cons. 55,
fol. 3 b.) Ohne Zweifel ist dieser Wolf der älteste von weiland
Hannsen Krugs, Münzmeisters zu der Kremnits in Ungarn, nach-
gclassenen Kindern, damals (1529) I4, jetzt 26 Jahre alt. Weitere
Nachweise über Hannsen Krug den jüngern zu geben dürfte über-
flüssig sein.
LUDWIG
KRUG,
GOLDSCHMID.
lch könnt nicht erdenken, was diesem Ludwig Krug,
obvermelten Krugen Sohn, an Verstand der Silber und Gold
arbeit, im Reissen, Stechen, Graben, Schmelzen, Treiben,
Malen, Schneiden, Conterfetten, sollt abgangen seyn, denn was
obgemelter Frey von Kupfer, Bildnissen und Wassertreiben ge-
macht, das hat der aufs künstlichst von Silber getrieben, ge-
schnitten und zu wegen gebracht. Welcher Kunst Hanns K0-
burger ihm für und für abkauft. Was er aber in Stein, Camel
und Eisen schnitt, das war auch bei den Wahlen (Wälschen)
löblich. Er hatte einen scharfsinnigen Kopf zu phllOSOPhlfCl].
Als aber Herr Melchior Pfinzing, Propst zu St. Sebald,
welcher fürwahr von Kaiser Maximilian her im Giessen und
andern iKünsten begierig und verständig war, den Hanns
Schwarzen von Augsburg (der dann zu der Zeit in l-lolz für
den besten Conterfettei- geachtet wurde) im Pfarrhof bei ihm
hatte, war ich dabei, dass er zu diesem Schwarzen sagte, er