HANNS KRUG DER JÜNGERE.
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HANNS
KRUG
DER
JÜNGERE.
Des schon gemeltcn Hanns Krug ältester Sohn ward die
Münzeisen zu schneiden und Probierwagen zu machen für einen
fürnehmen Mann gerechnet.
Laut der am Montag nach St. Ursula (23. Oct.) 1512 auf-
gesetzten Heiratsabrede heiratete er Barbara, der Beatrix Lotterin
Tochter (Lit. 27, fol. 227) und gab, nach dem Bürgerbuch, am
Samstag nach Bartholomäi (27. Aug.) 151g Zehen f. Währung für
das Meisterrecht. Am 14. April 1513 wurde er, der junge Hanns
Krug, zu einem Eisengraber (Münzstempelverfertiger) bestellt und
sollen ihm 8 f. zu Rüstgeltl (Anschaffung von Werkzeug) gegeben
werden. Nach dem Tode Heinrich Eringfs wurde er am Montag
19. Oct. 1519 zu einem Probierer und Amtmann in der Schau
(Münzwartlein) ernannt, zunächst auf Probe, sollte jedoch zuvor mit
2000 f. Bürgschaft thun, damit, wenn Jemand durch seinen Un-
fieiss oder Versäumniss in der Schau Schaden nehme, seine Bürgen
darum verhaftet, schuldig und pllichtig sein sollten, diesen Schaden
abzulegen oder sich darum zu vertragen. Seiner Bürgen, Hannsen
Teuernfelders und Michel Krugs, beschloss man sich genügen zu
lassen, doch so, dass er, l-lanns Krug, und seine Ehefrau, eine
Verschreibung thun, wenn durch ihre gedingte Knechte und
Ehehalten einiger Schaden geschehe, dieselben zu Erstattung bei
Verpfändung aller ihrer Hab und Güter, und dann der benannten
Bürgen halb, dass die Bürgschaft allein auf Krugs Person gestellt
werde, um 2000 f. irerpfilichtet zu sein. Ueber diese wesentlich ge-
änderten Bedingungen, die dem Hanns Krug zu unbillig geschienen
haben mögen, zerschlug sich die Sache, und am 4. Nov. wurde
Jacob Wigelin als Probierer und Amtmann in derSchau, und
zwar ohne Bürgschaft, angenommen, doch ihm eingebunden und
befohlen, wenn Jemand Silber probiere, soll er das nicht über einen
Tag in seiner Kferwahrung behalten, sondern einem Jeden wiederum
zustellen, doch einem Jeden an die Tafel schreiben, wie viel es
sei und wem es zustehe. (Rathsbuclm)
Es ist aber nöthig, hier auf seine Familienverhältnisse zurück-
zugeben. Hanns Krug der ältere hinterliess von zwei Frauen, beide
Ursula geheissen, von denen die zweite, nach Urkunde von 1503,
eine Tochter Hannsen Fuggefs von seiner ersten Frau, Christina
Eschenloherin war, sechs Kinder, Hanns, Ludwig, Erasmus, Paulus,
Endres und Ursula. Diese drei letztern standen 1519 noclruntcr
Vormundschaft Albrecht Glym's und Michel Krugs, ihres Vettern,
ohne Zweifel Vatersbruders, beider Goldschmide, und verkauften,
wobei Hanns und Ludwig als mündig erscheinen und Ludwig für
seinen Bruder Erasmus bevollmächtigt ist, die andern Kinder aber
durch die Vormünder vertreten werden, ihr elterliches Haus am