Volltext: Des Johann Neudörfer Schreib- und Rechenmeisters zu Nürnberg Nachrichten von Künstlern und Werkleuten daselbst aus dem Jahre 1547

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VEIT sToss, 
BILDHAUER. 
druck „tcstirt" deutet darauf hin. Florio in Aussitz ist derselbe, der 
vorher in Görlitz war. 
Nun kommen auch die Garischen Kinder hervor. Jorg Gar, 
Goldschmid, seinem Anzeigen 25 Jahr alt, bekennt am Dinstag 7. Juni 
1543, nachdem Veit Stoss, Bildhauer, sein Ahnherr (eigentlich Urahn- 
herr) seligerihm und seinen sechs Geschwistern, jedem 2! f. vermacht, 
dass demnach Sebald Gar, sein eheleiblichei" Vater, ihm diese 21 f. 
jetzo baar entrichtet hat, und sagt seinen lieben Vater dieser 21 f. 
ledig und los, mit Zeugniss von Bernhard Uttersy und Lienhard 
Thoman. (Cons. 57, fol. 378.) 
Dazwischen fällt auch eine Angelegenheit Wilibalds Dieser, 
Wilibald Stoss, Gewandschneider, und Conrad Pottenstein, Kürschner, 
bekennen, nachdem weiland Hanns Reinolt, Kürschner, seliger, mit 
einem Testament Todes verschieden und darin unter Anderm ge- 
ordnet, wo seine Tochter Anna, die nit bei Land und ihm LlTlWiS- 
send wo die wäre, in zehen Jahren nach seinem tödtlichen Abgang 
sich nit anzeigte, oder dass man keine Kundschaft von ihr haben 
möcht, dass alsdann ihr väterliches Erbtheil seiner, Hannsen Rei- 
nolts seligen, Wittib Brigitta, jetzt obberührts Conrad Bodensteins 
Hausfrau, und seinem Sohn Hanns Reinolt, so bei Land und Leben 
sein würde, auf gebührliche Caution, von Hanns (iengeiabach, 
Balbirer, und Valentin Hofman, Plattner, seines Geschäfts Vor- 
mündern zugestellt werden sollt, weil aber seither von gedachter 
Anna nichts zu erfahren gewesen, so hätten gedachte Vormünder 
Conraden Bodenstein von wegen gedachter seiner Hausfrauen, und 
Wilibalden Stoss, von wegen Hannsen Reinolts bemelter Anna väter- 
lichen Erbtheil eingeantwortet, nämlich dem Bodenstein ein Häus- 
lein zwischen Quirin Clasen Schlossern und der Eckbehausung am 
Ponersberg in der Söllnergasse, um 80 f. geschatzt, und dem Stossen 
drei Häuslein zu Wohrd, am Gedüll gelegen, und um 95 f. ange- 
schlagen, und dann ihnen beiden noch an Farnuss und Schulden 
 f., alles in einer Summa 1881j2 f., worüber die beiden Em- 
pfänger, mit dem natürlichen Vorbehalt, im Fall sie es wieder ab- 
treten müssten, für alle aufgewendeten Bauunkosten entschädigt zu 
werden, quittirten am Montag 17. Dec. 1543. (Cons. 58, fol. 83.) 
Den Garischen Eheleuten muss es bei allem aus der Erbschaft 
ihnen zugcfiossenem Gelde doch knapp und hinderlich gegangen 
sein. Katharina, Hannsen Trummers zu Münnerstadt seligen nach- 
gelassene noch unverheiratete Tochter, war damals im Dienst bei 
Anthoni Tucher hier und streckte ihnen auf ihre fleissige Bitte zu 
Forderung ihres Nutzen 20 f. vor, welche sie bei Verpfändung aller 
ihrer Habe, mit Zeugniss von Steffan Bayer und Ulrich Wenden- 
heimer, wann sie derselben nimmer gerathen wolle, wieder zu geben 
am 25. Nov. 154.4 versprachen. (Cons. 61, fol. 28.) Freilich waren 
Katharina und Ursula Geschwisterkinder. 
Bald darauf erklärte Barbara Garin, ihrem Anzeigen nach
	        
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