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VEIT sToss,
BILDHAUER.
druck „tcstirt" deutet darauf hin. Florio in Aussitz ist derselbe, der
vorher in Görlitz war.
Nun kommen auch die Garischen Kinder hervor. Jorg Gar,
Goldschmid, seinem Anzeigen 25 Jahr alt, bekennt am Dinstag 7. Juni
1543, nachdem Veit Stoss, Bildhauer, sein Ahnherr (eigentlich Urahn-
herr) seligerihm und seinen sechs Geschwistern, jedem 2! f. vermacht,
dass demnach Sebald Gar, sein eheleiblichei" Vater, ihm diese 21 f.
jetzo baar entrichtet hat, und sagt seinen lieben Vater dieser 21 f.
ledig und los, mit Zeugniss von Bernhard Uttersy und Lienhard
Thoman. (Cons. 57, fol. 378.)
Dazwischen fällt auch eine Angelegenheit Wilibalds Dieser,
Wilibald Stoss, Gewandschneider, und Conrad Pottenstein, Kürschner,
bekennen, nachdem weiland Hanns Reinolt, Kürschner, seliger, mit
einem Testament Todes verschieden und darin unter Anderm ge-
ordnet, wo seine Tochter Anna, die nit bei Land und ihm LlTlWiS-
send wo die wäre, in zehen Jahren nach seinem tödtlichen Abgang
sich nit anzeigte, oder dass man keine Kundschaft von ihr haben
möcht, dass alsdann ihr väterliches Erbtheil seiner, Hannsen Rei-
nolts seligen, Wittib Brigitta, jetzt obberührts Conrad Bodensteins
Hausfrau, und seinem Sohn Hanns Reinolt, so bei Land und Leben
sein würde, auf gebührliche Caution, von Hanns (iengeiabach,
Balbirer, und Valentin Hofman, Plattner, seines Geschäfts Vor-
mündern zugestellt werden sollt, weil aber seither von gedachter
Anna nichts zu erfahren gewesen, so hätten gedachte Vormünder
Conraden Bodenstein von wegen gedachter seiner Hausfrauen, und
Wilibalden Stoss, von wegen Hannsen Reinolts bemelter Anna väter-
lichen Erbtheil eingeantwortet, nämlich dem Bodenstein ein Häus-
lein zwischen Quirin Clasen Schlossern und der Eckbehausung am
Ponersberg in der Söllnergasse, um 80 f. geschatzt, und dem Stossen
drei Häuslein zu Wohrd, am Gedüll gelegen, und um 95 f. ange-
schlagen, und dann ihnen beiden noch an Farnuss und Schulden
f., alles in einer Summa 1881j2 f., worüber die beiden Em-
pfänger, mit dem natürlichen Vorbehalt, im Fall sie es wieder ab-
treten müssten, für alle aufgewendeten Bauunkosten entschädigt zu
werden, quittirten am Montag 17. Dec. 1543. (Cons. 58, fol. 83.)
Den Garischen Eheleuten muss es bei allem aus der Erbschaft
ihnen zugcfiossenem Gelde doch knapp und hinderlich gegangen
sein. Katharina, Hannsen Trummers zu Münnerstadt seligen nach-
gelassene noch unverheiratete Tochter, war damals im Dienst bei
Anthoni Tucher hier und streckte ihnen auf ihre fleissige Bitte zu
Forderung ihres Nutzen 20 f. vor, welche sie bei Verpfändung aller
ihrer Habe, mit Zeugniss von Steffan Bayer und Ulrich Wenden-
heimer, wann sie derselben nimmer gerathen wolle, wieder zu geben
am 25. Nov. 154.4 versprachen. (Cons. 61, fol. 28.) Freilich waren
Katharina und Ursula Geschwisterkinder.
Bald darauf erklärte Barbara Garin, ihrem Anzeigen nach