Volltext: Des Johann Neudörfer Schreib- und Rechenmeisters zu Nürnberg Nachrichten von Künstlern und Werkleuten daselbst aus dem Jahre 1547

ANDREAS HEINI 
(PETER HENLEIN 
EIN, SCHLOSSER 
Vischers, Rothschmids, und Jeronymus Fleischers, Schermesserers, 
ihrer Kinder Vormünder, aus ihrer Behausung an der Fischergasse, 
gegen dem Schiessgraben über, am Eck, 10 f. Eigenzins an Ludwig 
Fingerlein, Barbierer, und Margaretha, seine ehliche Hausfrau, um 
200 f. mit Vorbehalt des Widerkaufs, mit Zeugniss von Lienhard 
Rotengatter und Lienhard Strolunz. Lit. 61, fol. 117 b. 
Von den künstlichen Einrichtungen in der Mehlwage ist, weil 
die Mehlwagen, deren eine Zeitlang drei bestanden, nicht mehr 
bestehen, auch nichts mehr vorhanden. Das künstliche Schöpfwerlt 
am Brunnen auf dem Ponersberg hat ebenfalls den von der Zeit 
gebotenen Aenderungen weichen müssen. Nichts ist geblieben als 
das künstliche Uhrwerk an der Frauenkirche und selbst diess ist 
nur Ruine. 
Baader (Jahrb. f. Kunstwiss. 1868, p. 25g) sagt: "Der Rath 
wollte 1523 die Handmühlmeister zu Augsburg besichtigen, er 
wählte dazu den Uhrmacher und Schlosser (Jorg) Heuss, der da 
ist ein verständiger Werlcman.  Jorg Heuss, Plattschlosser, wahr- 
scheinlich des Uhrmachers Sohn, wurde 1536 als Meister aufge- 
nommen." 
ANDREAS HEZINLEIN, 
SCHLOSSER 
(PETER HENLEIN. 
Dieser Heinlein ist fast der ersten einer so die kleinen 
Uhrlein in die Bisam Köpf zu machen erfunden, und wiewol 
er mit Hilf Herrn Hannsen Werners, Pfarrers zu St. Johannis, 
die Theoria planetarum mit I6 Pfd. Gewicht in Gang gebracht 
nahmen sie es doch beide aus des Bulmans Tafel und Rädern, 
die sie stets (wie ich das selbst gesehen hab) vor ihnen hatten. 
Solche mössene Tafel hab ich geschrieben und geätzt. 
Von diesem Heinlein, den auch Doppelmayr p. 287 mit den- 
selben Worten wie Neudörfer anführt, weiss kein Mensch etwas, er ist 
eine LlflFlüClDäfC Grösse, ein reines Non Ens, und spukt als irregehender 
und irreführender Kobold in allen Nürnbergischen Künstlerverzeich- 
nissen. Dr. Mayer hat in dem schon erwähnten Exemplar beigeschriebeti: 
Von 14.62 bis 154.8 kommt kein Andres Heinlein unter den Schlossern 
vor, blos ein Peter Hcnlein. Die Achtung vor den alten Ueberliefc- 
rungen ist gewiss sehr löblich und ehrenwerth, aber es muss auch 
im nothwendigen Fall erlaubt, ja geboten sein, dem Irrthum geradezu 
entgegenzutreten. Schon bei Püllman und bei Heuss konnte man 
sehen, dass die Vornamen, dort Hanns, hier abermals Hanns, un- 
richtig waren, dort statt Jacob, hier statt Georg. Nun ist dem 
wackeren Modisten der dritte Unfall widerfahren, anstatt Peter zu 
schreiben Andres. Denn dass Heinlein bei den Abschreiben-n aus 
Henleiit entstehen konnte, begreift sich leicht, und diese Variante
	        
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