d'oro, Einiges an der Farnesina und am Palazzo Ricci. Später war der
Meister in Neapel und Messina thätig, überliess sich jedoch zu sehr den
Einwirkungen des dortigen Naturalismus. Uebereinstimmend mit unserem
Autor (Cap. 22) urtheilt Dolce von ihm (pag. dass er im Coloristischen
nicht bedeutend gewesen. Siehe auch Lomazzo (ldea) pag. 7, 48, 54. Von
gemalten Facaden ist in Rom überhaupt nur Sparliches erhalten.
Ueber die Facaden-Malerei siehe auch Dolce, pag. 37, Sansovino Venezia
f. 133 ff., Vasari in den zahlreichen bei Burckhardt, Renaissance in Italien,
pag. 280, gesammelten Stellen, und Cicerone pag. 292, Gaye, Carteggio
I. pag. 334., Il. pag. 137, Serlio, architt. f. 192, tratt. Lomazzo, tratt. VI,
cap. XXVll.
"XVcr zum Nlonte Cavallo emporsteigen will." Gemeint
sind zwei in Fresco ausgeführte Landschaften, welche sich in S. Silvestro a
Montecavallo in einer Capelle zur Linken befinden. Ihre Urheber sind Poli-
doro und Maturino.
Cap. 22. Maturino ist kein Römer, wie der Text aussagt, er war
aus Florenz gebürtig. Er half dem Polidoro bei der Sgraflito-Decoration
vieler römischer Paläste, als Zeichner nach Michelangelo nennen ihn Vasari,
Condivi und Varchi (Lcichenrede). Lomazzo, tratt. Vl, Cap. XLlI, berichtet
Obiges von ihm und bemerkt im Vorhergehenden von den beiden Künstlern,
dass sie die antike Manier dabei festhielten, nelle teste, nelle berre, ne' panni
diversi etc. Siehe Note zum vorigen Cap.
Giovanni da Udine (1487-1464), gleichfalls ein Schüler RaphaePs,
und zwar seit seinem Aufenthalte in Rom. Er war jedoch schon vorher ein
bedeutender und selbstständiger Künstler der Schule Venedigs, Giorgionds
Schüler, als Beweis dessen sein Christus unter den Schriftgelehrten in der
Akademie daselbst angeführt wird. Bekanntlich ist er es gewesen, der das
Genre der Grotesken zuerst in Aufschwung brachte, als während seiner und
RaphaePs Arbeiten im Vatican die Wandmalereien in den Ruinen des Titus-
palastes aufgedeckt wurden. Giovanni copirte diese Ornamente fleissig, um
in ihrem Geiste die Decoration der Loggien im päpstlichen Palaste ent-
werfen zu können, wurde hiedurch aber zugleich veranlasst, auch einen
Stucco-Grund von gleicher Güte wie des antiken zu eriinden. l-lievon weiss
wohl Biondo, der ihn "Erfinder von Stucco-Arbeiten" nennt. Ausführlich
spricht davon Vasari im Leben des Giovanni (XI, p. 302), und in der Pre-
fazione, Cap. 4 und 27, Lomazzo tratt. VI, Cap. XLVlII. Auch Borghini,
riposo, pag. 402, liefert über diese Seite der künstlerischen Bedeutung
Giovannfs ebenfalls eingehende Bemerkungen und behauptet, dass sein
Recept uns noch erhalten sei, nach welchem er den Stucco-Grund für jene
ornamentalen Malereien für Julius II. und Leo X. im Vatican vollendete
Das in den Quellenschrifteil bereits öfters citirte, in der Marciana zu Venedig
bewahrte Manuscript aus der Zeit von 1503-1527 circa enthält nämlich ein
Recept (bei Merritield 393): Stiuccho mirabile per fare figure etc. et etiam im-
prontare et colorirlo, et regge allacqua, wobei der Zusatz: Ex Magistro Jacopo
de Monte S. Savino Scultore prouato. Dieser Künstler ist Jacopo Tatti, der