Volltext: Von der hochedlen Malerei

Cap. 1.9. Francesco di Parma, d. i. Francesco Mazzuoli, gen. il 
Parmigianino, Sohn des Malers Filippo Mazztioli, lebte von 1504. bis 1540. 
Es ist schwer, von den hier namhaft gemachten Bildern eines nach seinem 
gegenwärtigen Aufbewahrungsorte zu bestimmen. Die "heil. Katharina in S. 
Petronio zu Bologna" dürfte jedoch wohl jenes, gegenwärtig in der Pina- 
kothek dieser Stadt bewahrte Gemälde sein, welches Burckhardt im Cic. III, 
pag. 972 eine "pomphafte Heiligencour" nennt. Hier ist Katharina allerdings 
eine Haupthgur, indem ihr das Kind zur Liebkosung hingereicht wird. 
"Gapelle in Parma." Kugler führt Fresko-Nlalereien Francescds in 
den Kirchen S. Giovanni und della Stoccata als bedeutende Schöpfungen an 
(II, pag, 293), von den letzteren auch Burckhardt (lic. lIl. pag. 828) eine 
schöne Madonna am Throne mit singenden Engeln und Heiligen, welches 
die vordere Eckcapelle zur Linken ziert, er schreibt es jedoch bloss det' 
Schule zu. Bekanntlich wird mit der Thatigkeit Parmeggiaxiitids am Aus- 
malen des Gewölbes in Sta. Maria della Stoccata eine Anekdote in Verbindung 
gebracht, derzufolge er der Arbeit bald tiberdrtissig geworden sei, nachdem 
er bloss Moses, die ersten Eltern und die Figuren der Tugenden gemalt ltatte. 
Er Wäre entliehen, obschon er ein beträchtliches Honorar in der Tasche 
hatte, wurde eingeholt und gefangen gesetzt, dann sei er von Neuem ent- 
wichen und in Casal liiaggiore im Elend gestorben. 
Cap. 20. Pordenone. Es ist wohl anzunehmen, dass hier Giovanni 
Antonio Licinio Regillo da Pordenotie, gen. Corticellus (geb. um 1484, starb 
153g), gemeint sei, und nicht sein Verwandter oder Bruder BCFDafdlHO Licinio, 
weil jener der Bedeutendere ist. Das Gemälde in Rom, welches Blonde als 
Beispiel anführt, ist wohl nicht mehr bestimmt nachzuweisen. Der Palast 
von S. Marco ist wohl der Palazzo di Venezia. Heute befindet sich in Rom 
nur mehr wenig von dem Künstler: Das Bild seiner Familie in der Galerie 
Borghcse, welches aber auch dem Bernartiino von Mehreren zugeschrieben 
wird, im Palast Borghcse ferner eine Hcrodias, ferner im Palaste Doria eine 
Herodias mit der Mag-d, daselbst nach Mündler auch die heil. Familie, gen. 
Prima maniera di Titiano. Sonderbar ist es gewiss, dass der Venetianer 
Biondo von Pordenoncfs Thätigkeit in den Städten Friauls und in Venedig 
selbst nichts zu sagen weiss, ja, dass er ausdrücklich hervorhebt, er tinde 
anderes nichts von seinen Werken, ausser jenent in Rom, wo der Künstler 
selbst nicht gewellt hat. 
Cap. 21. Polidoro da Caravaggio, eig. Polidoro Caldara, geb. um 
1495, gest. 154.3, der talentvollste Decorateur von Palast-Fagaden in Chinros- 
curo und Sgrafflto, ursprünglich bloss Handlanger bei den Bauten im Vatiuan 
und dann Schüler Raphaefs, dessen Styl er auch in vielen Tafelbiltlern 
zeigt. Von seinen hier genannten Arbeiten ist nur mehr Weniges erhalten. 
Die ALlSSChmÜCkUHg der Casa Gaddi hat Santi Bartoli, anderes Giov. Bapt. 
Galestrucci (Opere cli Polidoro da Caravaggio, Roma 16534) gestochen. Es 
sind noch Reste von der Geschichte der Niobe zu sehen, auch im Palast 
Corsini ein gezeichneter Entwurf davon. (Kugler Il. pag. 26x.) Nebst den 
Scenen aus der Geschichte der Niobe im Hause Nr. 7 der Via della maschera
	        
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