RIONDO
VON
DER MALEREI.
mit ihrer Mutter Hekuba, die griechische Königin Helena
Kassandra, die Tochter des Priamus mit ihrer Weissagung,
Wobei ihr alle machet, dass keine aus der Ordnung heraustritt
und unterscheidet ihre Gesichter mit jener Lieblichkeit, wie sie
gütigen und holden Frauen zukömmt. Den dritten Chor machet
in Art und Weise derjenigen von jenseits der Berge, welche
heute vom Hofe verbannt sind, indem ihr beginnt mit der
erlauchtesten Tamaris, dann schreitet vor zur Pamphyle, der
Entdeckerin des Seidenwurmes, zur Athalia, zur Dichterin
Sappho und der anderen Prophetin, der berühmten Holda, der
Hebräischen Judith, zur Lucretia, zur hochedlen Veturia und
schliesset mit der Persischen Königin Esther, die ihr mit blü-
henden] Jasmin umkränzt, auf den blonden, ja goldigen Haaren.
Den vierten Chor beliebet in indischer Art zu machen, beginnet
mit der Königin Artemisia, Olympia, der Königin von Mace-
donien, füget hinzu die sehr ehrenwerthe Königin Suspicia,
Martia, die Malerin, Sophonisbe, die Tochter HasdrubaPs, die
dritte Aemilia, Claudia, die römische Vestalin, Ypsikratea, die
Gemalin des Mithridates, Julia die Tochter des Cajus Ccesar,
Kleopatra, die Königin Aegyptens, Portia, die Gattin des Brutus,
Hortensia, die Tochter des grossen Redners, und indem ihr hier
den Chor besclzliesset, lasset es nicht fehlen an Juwelen und
Perlen um ihre Glieder, schmücket ihre Häupter nach Art der
Königinen, verleihet ihnen Würde und den Augen jene Schön-
heit, Welche sich für solche Frauen eignet, welche ich im An-
fange gemeint habe und versprechet ihnen stillschweigend, wie
viel ich vermöge, da ich nie ermangeln werde, sie zu feiern,
bis sie berühmter sind, als je irgend eine Frau. Den Rest des
Gemäldes Lnngebet mit Weinranken voll reifer Trauben und
mit Vögclchen, welche von Feigen picken und sich von der
reifen Traube nähren.
Von
dem
zehnten
Ca p.
Gemälde.
In der That hat die Natur, oder Gott vielmehr, zum
Wohle unseres Zustandes gut vorgesorgt, als sie das heilige Wort
vom hohen Himmel zur Erde niedersandte, darum möchte ich