BIONDO,
VON DER MAL
EREI.
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gesetzten Seite machet die Pest, welche wegen der Chryseis
entstand, den Krieg des Turnus und Aeneas mit der Figur der
Lavinia und den Raub der Sabinerinnen durch die Römer;
Auf der dritten Seite malet desgleichen den Dichter Lucretius,
wie er wegen Einer, die er liebt, aus Liebe wahnsinnig wird,
dann füget dazu die Geschichte der Berenice und die That des
Nicostratos, in der Proportion und den Farben, welche ihrer
Würde, und wenn ihr wollt, ihrer Vorzüglichkeit geziemet.
Atll" der vierten Seite malet den König Evander von Anglia
und den Verrath seiner Frau, den Pterelaus, König der The-
haner, mit dem Verrath seiner Tochter, den von seiner Tochter
verrathenen Nisos, König von Megara, und füget hinzu den
Krieg des Vaters und des Gemals der Kleopatra. In der Mitte
des Schildes machet den von seinem Vater vergifteten Agatokles
und desgleichen Delila, die Frau des Samson, wie sie das
verhängnissvolle Haar von dem Haupte ihres Gemals Samson
nimmt, machet auch noch den Kampf des Herkules und Nessos
in Gegenwart der Dejanira und desgleichen den Amphiaraus,
welcher von seiner Frau angeklagt wird, und wie Evander,
von seiner eigenen Mutter überredet, seinen Vater tödtet, wie
die Beischläferin Martia den Kaiser Antonius Commodus er-
morden lässt, und schliesslich malet den Brand der Stadt
Persepolis, geschehen durch Alexander auf Veranlassung seiner
Buhlerin und den Streit des Themistokles wegen der Sestilia,
und yerleihet einem jeglichen, was ihm zukommt und sehet,
dass dort, wo die Todten und Erschlagenen zusamnlenltommen,
Geier, Raben und andere Vögel nicht mangeln, Welche sich von
menschlichen Cadavern ernähren, indem ihr all' dies zusammen-
füget, wie es sich für das Gemälde schickt.
Von
dem
siebenten
Cap. 3x.
Gemälde.
Das siebente Gemälde soll ein Schiff in stürmischem
Meere darstellen, in welchem der Steuermann mein Glück sei,
der Patron der Verstand, die Seeleute die Sinne meines Körpers,
welche man bei den verschiedenen läeschäftigungen des Schiffes
vertheilt sehen soll. Das Tauwerk desselben seien die Adern