kunst waren. Auch der Maler Giovanni de Vdene, zur Zeit des
Pabstes Leo X., war der Erfinder von Stukko-Arbeiten in der
Stadt Rom, und zwar im Gewölbe des Palastes. Er malte in
das Stukko viele Hystorien mit den schönsten Figuren und
Thieren jeder Gattung, nach der Natur gemacht, hinein, welche
zu leben scheinen, wie man heute noch sieht. Ferner ist er
auch in demselben Palaste der Erfinder der verschiedenartigen
Grotesken. Der Maler Bologna wurde sehr gelobt in der Figur,
in den Grotesken und in den Festons. Dieser malte mit Raphael
und vielen Anderen, doch waren die vorgenannten die Ersten.
Julio, der Schüler RaphaePs, der Römer, wohnte mit Raphael,
dem edlen Maler, zusammen; er war ein grosser Zeichner und
Colorist und auch ein Erfinder vieler sehr schöner Dinge, wie
man in dem Saal im Palaste Sr. Heiligkeit in der Stadt Rom
sieht; Gianfrancesco, der Florentiner, war ein Hausgenosse des
Raphael, ein grosser Zeichner antiker Sachen und vollendeter
Meister im Fresko- und Oelmalen. Von dem einzigen Lionardo
aus Florenz will ich nicht viel sagen, um euch nicht den Kopf
mit so viel berühmten Malern zu verwirren; es war dies ein
seltener Maler, er schrieb ein Buch über die Anatomie. Die
anderen Maler übergebe ich, da sie eiJch wohl bekannt sind.
Wenn ihr, meine lieben Leser, euch vollkommen von Liebe zur
Malerei enttlammen lassen wollet, so werdet ihr leicht berühmt
werden, nicht anders als Jene es geworden sind; und viel-
leicht erlangt ihr noch grösseren Ruhm und Lob, als die
Genannten erreicht haben.
In
welcher
man
Weise und Worauf
Cap. 23.
malt.
Jetzt handeln wir davon, auf welche Weise und worauf
gemalt wird, deshalb wisse, lieber Leser, dass der Maler das
Gemälde zuweilen auf die feste Mauer zu entwerfen beabsichtigt,
welche dazu hergerichtet wird, entweder mit Wasser oder mit
dem aus Abschnitzeln von Thierhäuten bereiteten Leim oder
mit jenem, der von den Absehnitzeln des Handschuhleders
gemacht wird, zuweilen auch auf der trockenen Mauer mit
Eitempera, oder mit Oel, wenn auf dem Holze; und wenn er