Volltext: Von der hochedlen Malerei

BIONDO, 
VON DER MALEREI. 
zu dem  und heiligen Palastc, der Behausung und 
Wohnung des heiligen Vaters, des römischen Pabstes, neben 
dem hochheiligen Tempel des h. Petrus, des Jüngers Jesus, des 
Sohnes der Jungfrau Maria und unseres Erlösers, an dem Orte, 
welcher Borgo di San Pietro in Rom heisst. Wenn ihr da 
hinaufgehet, werdet ihr lustige Räume, weite Säle, königliche 
Gemächer mit prächtiger und seltener Malerei von jenem 
Maler finden. Wenn ihr dann die Stadt Rom durchstreifet, 
insbesondere die Via Transtiberina, werdet ihr ein überaus 
stolzes Gebäude entdecken, welches einem Kautmanne Namens 
Augustino Ghisi (Chigij) gehörte, nicht weit von der Porta 
Setignana. Wenn ihr hier cintretct, Werdet ihr eine mit den 
schönsten Malereien geschmückte Loggia sehen, und wenn ihr 
von da weggehet, besteiget ihr, was euch nicht missfallei] wird, 
den Hügel di San Pietro, genannt Montorio, um hier im Tempel 
in der Tafel des HklLlpllällitlfCS das erstaunliche Gemälde der 
Transfiguration unseres Herrn Jesu Christi, die er auf dem 
Berge Tabor hielt, zu finden, ein Werk des genannten Meisters. 
Von dem Gedächtniss des Fra Bastiano, eines tüchtigen 
Malers, und seinen berühmten Gemälden und WO sie sind. 
Wundert euch nicht, meine lieben Leser, dass ich das 
nicht berichte, was ihr mit Regler erwartet, wisset, dass ich 
das weiss; denket nicht, dass ich irgend einen Theil zur Seite 
lassen will, von dem ich weiss, dass er zur Malerei gehörig sei, 
aber weil gegenwärtig jene berühmten Maler Hlßlllßl) Geist be- 
schäftigen, um ihr Andenken nicht verloren gehen zu lassen 
sammt ihren ruhmvollen und grossen Lobes würdigen Werken, 
so durchlaufe ich solches mit kurzen Worten, denn ich bin 
gewiss, dass euch dies nicht zu geringem Nutzen sein wird, 
um grösseres Lob zu erlangen, als jene sich Ruhm errungen 
haben, die so göttlich malten. Darum möchte ich, ihr sollet 
Alle wissen, dass in Rom jener berühmte Maler gestorben 
ist, welcher, dem Ordensstande angchörend, Officiale del piombo 
bei dem Pabste war. Wundert euch nicht über ein derartiges 
Amt, weil nach alter Anordnung jener Dienst ein solches (Ordens) 
Quellenschriften f. Kunstgeschichte. V. 3
	        
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