VON
DER
HOCHEDLEN
MALEREI
UND
IHRER KUNSTWEISE
UND VON DEM WEGE,
AUF
DEM
SIE LEICHT AUSZUÜBEN
MICHELANGELO
BIONDO.
EINE
UND
NÜTZLICHE
UNTERYSIEISUNG.
KURZE
DIE
VORREDE.
Vveisen Sinnes haben die alten Väter und unsere Vor-
fahren es veranstaltet, dass die Künste und die Studien von den
nützlichen und ehrenvollen Wissenschaften ihren Enkeln und
Nachkommen in Schriften hinterlassen würden, so dass sie auch
durch eine zeitweilige Verdummung der Menschen nicht zu
Grunde gehen können. Denn in wenigen Bänden geschrieben,
können sie jeglichem Zeitalter von Nutzen sein, und über die
Stufenleiter ihres. Alters zu höchster Vollendung und zur voll-
kommensten Weisheit emporleiten. Daher kommt uns zu, ein-
zugestehen, dass wir viel verpflichtet sind gegen unsere Voreltern,
denn unberührt vom Neide, haben sie fruchtbringende Dinge
nicht verschwiegen, vielmehr haben sie die Beschaffenheiten
aller Künste, und, sage ich ferner, die Studien der schönen
Wissenschaften in Commentarien aufgeschrieben, zum Zwecke,
um sie dem Gedächtnisse zu überliefern. Wäre dasvon den
Griechen und Römern nicht geschehen, deren Ruhm heute noch
ein hoher ist so zwar, dass in unseren Zeiten noch der
römische Name von Africa gefürchtet wird dann würdenjene
Künste und Wissenschaften sich nicht so vorfinden, wie es der
Fall ist, welche durch Orpheus den Thracier von Aegypten
nach Griechenland gebracht wurden, oder jene, deren Urheber