XII
EINLEITUNG.
neben Doni, Dolce, Paolo Pino und Andern. Cicognara da-
gegen im Catalogo ragionato dei libri d'arte e dßintichitä, Pisa
1821, I. pag. 13, bringt über die Pittura eine Notiz, die Brunet
mit Recht curieuse nennt. E1" besass zwei Exemplare davon,
beide im Jahre 1549 gedruckt, das Eine aber auf carta turchitia.
Dass er stravaganze und inesattezze darin tadelt, die unverzeih-
liche Verwechslung Lionardds mit Mantegna straft, wird Nie-
mand missbilligen; wenn Cicognara jedoch die Seltenheit des
Druckes mit Vergnügen erfüllt, Weil das Werk schlecht und
nutzlos sei, wenn er von ihm sowie von dem Tractat des
Bisagno (welcher 1642 in Venedig erschien) behauptet, sie seien
werthlos und verdienten keine zweite AuHage, so ist ein solches
Urtheil das ungerechteste. Was wir schon im Eingange als
werthvolle Eigenthflmlichläeiten hervorgehoben haben, muss sich
jedem Unbefaxigenen schoifbeini flüchtigsten Durchlesen kund-
geben, es scheint, dass der hierin zu weit gehende Cicognara
in dem Buche ausser Titel und Schlussschrift nicht viel aus
dem Tractate kennen gelernt hat. Hoffentlich dürfte, was wir
hier dem Freunde alter Kunst-Literatur bieten, einen genügenden
Beweis
davon
beibringen,
dass
Cicognara
einseitig
und
unge-
recht gewesen ist.
Das Leben und
die
Schicksale
Biondds
sind
11115
nicht
Genau bekannt" daher stellt sich "ene Schlussschrift seines
C7 7 J
Büchleins! Aus dem Häuschen des Biondo zur Zeit der
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Erneuerung seiner Leiden", als ein Räthsel entgegen. Ich wage
keine bestimmte Erklärun möchte aber dafür halten dass eine
S: ,
jedenfalls affectirte Kundgebung verliebter Schmerzen
darin zu suchen sei. Uebereinstimnlend damit spricht auch das
a" Auch M. Johann Dauws, wohlunterrichteter etc. Schildcrer, citirt den
Blondus unter den wichtigsten Kunstschriftstellern (2. Auflage, Kopenhagen
und Leipzig 1755, pag. 51g), und Mrs. Ivlerrifield hat in ihrem öfter genannten
Werke sein Capitel über die Farben Heissig benützt. Von älteren Autoren
ist ferner noch Portal zu erwähnen, der zugesteht, dass bei allem Schwulst
doch manches Gute in seinen Büchern zu finden ist.