EINLEITUNG.
IX
pag. 970) hatte indessen, Spengel zufolge, wenig Erfolg und
fänd durch den schlechten und confusen Styl, den der Leser
auch aus dem Büchlein über die Malerei keimen lernen wird,
nicht den Beifall, den der stolze und selbstgefällig von sich
sprechende Autor erwarten mochte. In unserem Tractate zeigt
Capitel 29, dass Biondo auch in der Geschichte der Medicin
bewandert
war.
An
diese
Schrift
schliesst
sich
eine
andere
des
fruchtbaren
leicht einer
Autors an, in
der ersteren,
der er sich
manifestirt.
als Physiognomiker, viel-
Es ist das der im Jahre
1544 zu Rom in 4" ausgegebene Tractat: Physiognomia, sive
de cognitione hominis per aspectum, ex Aristotele, Hippocrate
et Galeno. Auch das Gebiet der Geschichte, Poesie, Uebersetzung,
Psychologie und Naturkunde cultivirte er. In Venedig erschien
1549, also im selben Jahre wie der hier übersetzte Tractat, eine
Uebertragung der ersten drei Bücher von Theophrasfs Geschichte
der Pflanzen, in 1545 irn selben Format und am selben
Druckorte
eine
Art
Mnemotechnik,
D e
memoria
libellus.
Schon
im
folgenden
Jahre,
hatte
Biondo
eine
Schrift
HEILIG
voll-
endet, die in Venedig in 4" an den Tag kam, wie es scheint,
geographischen Inhaltes: De ventis et navigatiolue, cum accurata
descriptione, distantiae locorum interni maris et Oceani a Gadi-
bus ad novum orbem. Nebst diesen löblichen Bestrebungen in
mehrfach wissenschaftlicher Richtung steckt Biondo aber auch
tief im Glauben an die Bedeutung und Wahrheit der Astrologie
befangen. Er zeigt sich in dieser Beziehung als Nachfolger 'eines
Beroaldus d. Ae., Garzonius u. A., während schon vor seiner
Zeit,
Petrarca angefangen
VOl]
bis auf die
satyrischen Bemerkun-
gen Sacchettfs,
di Ripalta u. A.
Dichter und Gelehrte,
mit Spott und Ernst
Matteo Villani, Alberto
den eitlen Wahn dieser
Kunst
aufzudecken
bemüht
gewesen
WEITER.
In
seinem
Rom
ZU
im Jahre
1 544-
in 4'
ausgegebenen Werke:
De
decretoriis
diebus
crisi,
vertheidigt Biondo
die
Lehre
vom EinHuss
der Gestirne
gegen
lüacastori,
selbst
die
kritischen
Tage
werden
i h m
durch