EINLEITUNG
Nachahmung hinstellt,
dabei
aber
Notizen über
Neueren
die
hin-
zufügt,
auch
über
l)crspectivc,
Proportion
u n d
Farben
handelt
und endlich Ideen für Entwürfe origineller Compositionen an
die Hand gibt. Seine Versicherungen, wie Lmsiiglich thcuer ihm
die Malerei sei, seine komisch dringende Bitte an die Maler,
ihm ein Gemälde des Meeres bei Venedig zu fertigen, werden
wir wohl nicht zu ernst nehmen. Der confuse und dabei selt-
sam
bizarre
Geist,
der
überhaupt
in
zahlreichen
Ansichten
des
Verfassers
extravagant
genug
entgegentritt,
erscheint
hierin
auf
die
Spitze
getrieben.
Der
Gedanke,
den
zeitgenössischen
Malern
Probleme
ZLlF
Ausführung zu bieten, ist meines Wissens dem Bionclo in jener
Zeit allein eigen. S0 wenig freilich hier wie sonst ein derarti-
gCF
Versuch
erfreuliche
Resultate
ZU
Tage
gefördert
hat,
SO
sind
diese
Erfindungen ,
die
LIHSCI"
Autor
crsann ,
Elf]
und
für
sich
doch
geWiSS
beachtcnswerth.
Nicht
dass
ihnen
Schön-
heit,
Poesie ,
Geschmack
oder
insbesondere
Kunstvcfständniss
nachrühlnen
könnte,
ihr
Werth
Für
die
Kunstgeschichte
beruht
darin, dass sie, wie ich
eine gewisse geistige und
in den Noten zu zeigen beabsichtige,
inhaltliche Verwandtschaft mit Com-
positionen
der
damals
lebenden
Meister
Italiens
besitzen,
deren
sonst schwer verständliche, allcgorisch-phantastische Sujets
nun aus Biondds Gemälde-Entwürfen vielleicht besser
sich
ver-
stehen
lassen.
Umgekehrt
liefern
sie
wieder
den
Beweis ,
dass
diese
irngespilmnste
nicht völlige Hi
sind,
sondern
Gedanken-
dem
kreis,
in
dem
sich
die
gleichzeitige Erfindung
bewegte,
wirklich
entsprechen.
unter
ragt
Colonna
allen Venezianischen Kunstschriftstellern
durch die Wahrheit der Gesinnung und Intention, sowie durch
die edle Begeisterung, den Feuereifer eines Propheten hervor,
mit dem er die Kunst auf der Grundlage der Antike predigt.
Nächst ihm zeichnet sich, wenn auch in anderem Betrachte, Dolce
aus, auch ihn spornt ein Vorhaben, um das es ihm völlig Ernst