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ZN UNI) KÜNSTEN
HER RÖMER.
incicus; die Wirkung einer jeglichen von diesen ist an und für
sich bereits schön, bisweilen gewinnen sie jedoch durch Ver-
mischung eine höhere Schönheit, weil eine der andern vermöge
ihrer Verschiedenheit einen neuen Reiz verleiht. Daher ist ihre
Wirkung in der Zusammensetzung eine ganz veränderte; sowie
in der Arzneikunst die Ingredienzien durch Vermischung sich
beeinflussen, so müssen Farben, von verschiedener Beschaffen-
heit gemengt werden, auf dass sie theils aus der Natur der
fremden, theils aus ihrer eigenen ihren neuen Charakter empfangen,
und damit derselbe dann so viel und so lieblich als möglich
all' die Besonderheiten in sich vereinigt wiedergebe. Bei solchen
Mischungen und in der Art, wie sie eine nach der andern im
Gemälde aufgesetzt werden, muss die grösste Feinheit beobachtet
werden; daher soll nach Weiss Schwarz oder Roth als Mittel-
farbe folgen, denn safrangelb ist in der Mischung die zweite
Zwischenfarbe, da allzu dichte oder allzu dünne Farbe schnell
Mängel zeigt.
Rothe Farben kommen an vielen Orten vor, am besten
am Pontus und in Spanien. Paratonium findet sich an
dem Orte, von dem es den Namen hat. Dasselbe gilt vom
Melinum, einer Metallart,die auf den Cycladen gegraben wird,
woher ihr Name. Grüne Kreide gibt es an vielen Orten, die
trelflichste aber in Creta Cirina, welche Griechisch Theodote
heisst, in diesem Lande ist sie zuerst gefunden worden. Arzicon,
d. i. Auripigment, kommt am Pontus vor. Sandaraca erscheint
an mehreren Orten, das vorzüglichste aber am Pontus und
jenseits des Flusses Ysparis. Die Gattungen des Azur, zuerst im
Boden von Ephesus gefunden, werden dann in Spanien erwähnt.
Ihre Natur hat diese Eigenschaften.
LI. Von der Prüfung des Aqur. Die Prüfung des
Azur muss auf diese Weise in Acht genommen werden. Er
muss auf eiserne Platten gelegt und über Feuer gesetzt werden,
bis die Streifen roth geworden sind. Dann nehme man sie
heraus, dass sie auskühlen. Hat es_dann _den Ton nicht ge-
ändert, so ist es sehr gut, änderte es ihn aber, so ist es
mangelhaft.
Glades oder Glaciens, wenn sie zuerst aus den Berg-
werken geschürft werden, geben durch Pressen Tropfen von