Volltext: Heraclius, von den Farben und Künsten der Römer

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VON 
DER RÖMER. 
DEN FARBEN UND KÜNSTEN 
glätte sie dann mit einem Stück Glas und polire sie durchweg. 
Sodann spanne sie auf, befestige sie mit Fäden an dem Holze, 
worauf du sie mit Farben, die mit Leim- oder Eistoff oder 
Gummi bereitet wurden, bemalen kannst. 
XXVII. Wie Gold auf Leinwand gesetzt wird.  Und 
wenn du auf diese Leinwand Gold aufzusetzen wünschest, so setze 
es mit der obenbeschriebenen Tempera auf und glätte es. 
XXVIII. Von der allgemeinen Praxis, alle Farben zu reiben. 
 Zu wissen ist aber, dass alle Farben mit klarem Wasser 
gemahlen werden können, wenn man vorher sie austrocknen 
liess; sowie dann mit Eikläre oder Oel oder Gummiwasser, 
Essig, Wein oder Bier, womit sie ihre Mischung oder Tempera 
erhalten. 
XXIX. Von dem Oele, wie es zur Tempera der Farben 
dient.  Gib etwas Kalk in das Oel und koche es, wobei du 
den Schaum abnimmst. Gib dem Quantum des Oels ent- 
sprechend Bleiweiss hinein und stelle es, häufig umrührend, 
einen Monat oder länger an die Sonne. Wisse, dass es umso 
besser wird, je länger es an der Sonne stand. Seihe es dann, 
hebe es auf und mische damit die Farben. 
XXX. Wie Alaun {ur Tempera bereitet werden muss.  
Mahle Alaun mit Gummi und Wasser auf dem Marmor, lasse 
es trocknen und mische, wenn du damit arbeiten willst, Eikläre 
hinzu. 
XXXI. Auf welche Weise Eikldre zur Tenzpera der Farben 
{u bereiten ist.  Willst du Eitempera machen, so nimm ein 
Filter und tauche es in Wasser. Es soll nass sein, worauf 
du dann die mit Wasser gemischte Kläre in dem aufgebogenen 
Filter nehmen musst, das unten spitz, oben aber weit sei; 
drücke sie heraus, lasse sie sieben-,achtn1al durchpassiren, oder 
öfter oder weniger oft, nach Nothwendigkeit; du sollst dies 
so lange thun, bis die Kläre wie Wasser ist und dünn, ohne 
Faden, abtropft. Fange sie auf und bewahre sie oder schreibe 
damit, wenn du willst. Es sind aber zwei Gefässe zu ihrer Be- 
reitung nöthig. 
XXXII. Auf welche Weise Eidotter hergerichtet wird.  
Man vermahlt Auripigment mit Eidotter und macht so die 
Tempera, wozu das Gelbe folgendermassen behandelt wird.
	        
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