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FARBEN UNI) KÜNSTEN DER RÖ
VON DEN
des Werkes, fertige von einem dieser Metalle eine gleichschwer-
wiegende Masse und bringe dann beides, das Kunstwerk und
die betreffende Masse auf die Wagschalen, worauf es in Wasser
getaucht wird. Wenn sie silbern ist (nämlich die Masse, welche
du machtest), so wird das Werk sinken; wenn golden, so steigt
das Werk empor und das Gold sinkt. Das geschieht aber in der
Weise, dass das Silber um ebenso viel Gewichtstheile leichter be-
funden wird, als das Gold schwerer wird; was daher an jenem
Werk unter dem Wasser über das gemeinschaftliche Gewicht
ist , muss wegen der grösseren Dichte als Gold erkannt werden;
um was es leichter erscheint, muss als Silber gerechnet werden ü),
wegen dessen geringerer Dichte. Und damit du dieses besser
erkennen mögest, bedenke, dass sowohl bei der Schwere des
Goldes als bei der Leichtigkeit des Silbers IO Denare ein Pfund
machen, wie oben beim Beginn dieses Stückes festgesetzt ist.
XXIV. Wie Holz {ugerichtet wird, ehe man es bemalt.
Wann immer du Holz mit verschiedenen Farben zu zieren
dich bemühst, höre, was ich sage. Vorerst schabe das Holz
völlig glatt, indem du höchst Flach schabest und dann mit jenem
Kraute reibst, welches asperella genannt wird. Wenn aber der
Stoff des Holzes ein solcher wäre, dass du die Unebenheiten
desselben nicht abgleichen könntest oder anderer Ursachen
halber nicht wolltest, ferner auch mit Leder oder Linnen es
nicht überziehen Wolltest, so mahle Bleiweiss auf einem trockenen
Steine, doch nicht so viel, als wenn du damit malen wolltest-
Dann lasse Wachs in einem Gefäss am Feuer zergehen, nimm
dann Ziegelmehl, das vorher gemahlene Bleiweiss, mische Alles zu-
sammen, wobei du mit einem kleinen Stabe rührst und so lasse es
erkalten. Erhitze dann ein Eisen und fülle hiermit das Wachs in
jene Vertiefungen, bis sie geebnet sind und schabe mit dem
Messer an der Oberfläche fort, was rauh ist. Solltest du aber
zögern, Bleiweiss und Wachs zu mischen, so wisse, dass es
umso härter wird, je mehr du hinzurnischest. Und wenn du es
nun, wie ich gesagt habe, geglättet hast, so richte es her, indem
du reichlich Bleiweiss, welches überaus fein mit Leinöl ver-
Näml
Anwendung
der
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