VON DEN FARBEN UND KÜNSTEN DER RÖMER.
Welche zur Herstellung des auripetrum gemacht wird. Indem
nämlich etwas Firniss mit Oel gemengt wird, so viel, dass
dieses nicht allzudick sei, firnisst man das'Gold. So nun kann,
falls die Gypsfarbe durchblickte, dieselbe mit dieser Farbe
überdeckt werden. Bilder aber und anderes Gemaltes kannst du
mit blossem Firniss, d. i. fettem (dickem) Oele, Hrnissen.
XXII. TVie du Gold oder Silber oder Kupfer oder Messing
lölhen kannst. Nimm 3 Theile vom Messing und 3 vom
Zinn, lasse sie in einer Schale auf dem Feuer zerschmelzen und
hebe es in Pulverform in einer Bütte auf. Dann nimm 3 Theile
Paramentum und brenne es wie Atramentum über dem Feuer
in einem irdenen Gefäss. Nimm Salz und trockne es gut über
Kohlen. Dann vermahle Paramentum und Salz zusammen mit
Wein. Wenn du aber Messing oder Kupfer löthen wolltest, so
bringe auf das Messing oder Kupfer von jener Mischung, ferner
vom Salz, w.0 du löthen willst. Gib sogleich das gen. Pulver
darauf, und erhitze es am Feuer und es wird fest gelöthet sein.
XXIII. Von Gold- und Silberprobe. Jegliches reines
Gold, von beliebigem Gewichte, ist um den 20. Theil dichter
als ein jegliches ebenfalls reines und ebenso schweres Silber,
dies kann so erprobt werden. Wenn ein Pfund des reinsten
Goldes mit einem gleichen Gewichte reinen Silbers unter
Wasser auf einer Wage zugleich gewogen wird, so wird das
Gold um 12 Denare, d. i. um den 20. Theil seines Gewichtes
schwerer als das Silber oder entsprechend dieses leichter als
das Gold befunden. Wenn du daher irgend ein aus Gold gebil-
detes Werk, welchem Silber beigemischt zu sein scheint, findest,
und du willst wissen, wie viel Gold, wie viel Silber darin enthalten
wäre, so nimm das Silber oder Gold, erforsche das Gewicht