64
VON DEN FARBEN UND KÜNSTEN
DER RÖMER.
Bier, und wie du siehst, dass es genug sei, ziehe es aus diesem
Färbestoff heraus, gib es in eine Schale mit kaltem Wasser und
es wird dir da noch nicht schön erscheinen. Dann aber, sobald
du. es herausgenommen, Wird es wie Gold aussehen.
XIV. Wie die Vergoldung gemacht wird. Nimm von
Quecksilber 7 Theile, einen vom Golde und vermische es.
Dann gib es in eine Schale oder einen Becher oder ein Becken,
wasche es mit Wasser und vergolde was du willst; [wenn du
es aber recht lange (dauernd) haben willst,] so quetsche das
Quecksilber durch ein Linnen, und gib das Gold, welches bleibt,
in ein Gefäss. Und so kannst du es aufheben. Wenn du aber
ivergolden willst, so menge es wieder mit dem Quecksilber und
wasche es.
XV. Wie Erg oder Messing oder Silber vergoldet wird.
Nimm Russ und reines Salz; mahle es tüchtig, nimm eine
Eikläre und vermische es damit. Bestreiche dann das Gold,
Silber, Kupfer oder was du vergolden willst und bringe an den
Orten, zwischen denen du Gold haben willst, diese Tempera
an, dann setze es über Kohlen. Ist es trocken, so vergolde
dort, wo dieselbe nicht aufgesetzt ist, und, sobald die Vergol-
dung fertig ist, wasche die Tempera weg und polire.
XVI. Wie Messing vergoldet avird. Nimm drei Theile
Atramentum und einen Theil Salz (mahle es tüchtig mit Essig,
mische dann Quecksilber bei und verreibe vom Neuen.) Dann
nimm ein ganz reines Tuch, tauche es in das Atramentum und
frottire damit das Messing kräftig. Bringe es hierauf ans Feuer,
bis es ganz roth wurde. Nun hole es heraus, lasse es kalt wer-
den. Du kannst es so vergolden gleich Gold oder Kupfer.
XVII. Wie Eisen vergoldet wird. Erzfeile (oder Pulver)
wird in einem ehernen Mörser mit Essig verrieben, mit Salz
und Alaun, bis es die Dichte des Honigs erlangt. Manche ge-
brauchen anstatt Essig auch Wasser. Dann salbt man das gut
gesäuberte und ein Bischen warmgemachte Eisen mit dieser
Mischung und reibt es, bis es die Farbe des Erzes an-
genommen hat. Darauf wird es mit Wasser abgewaschen und