Volltext: Heraclius, von den Farben und Künsten der Römer

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um) KÜNSTEN DER RÖMER. 
VON DEN FARBEN 
dig umrührst, bis das Glas fertig ist. Willst du es aber machen, 
dass es grün erscheine, so nimm Messingfeile und gib davon 
nach Gutdünken in das Bleiglas. Willst du dann irgend ein 
Gefäss damit bilden, so mache es mit dem eisernen Blasrohr. 
Nimm dann das Gefäss mit dem Glase heraus und lasse es aus- 
kühlen. [Von diesem Bleiglas kannst du, wenn du willst, 
Mischungen mit einem grossinum Saphirzum Bemalen des Gla- 
ses machen, nachdem noch V3 Eisenschlucken dazugesetzt sind. 
Dieser Stoff zum Bemalen muss auf dem eisernen Marmor 
verrieben werden] 
IX. Wie Glas [und andere Steine] geschnitten werden.  
Die Sarazenen brennen die Euter der Ziege heftig mit der 
scharfen Brennnessel und streichen sie mit den Händen, damit 
die Milch in sie niedersteige. Darauf wird die Milch in ein 
Gefäss gemolken und das Glas sammt dem Eisen, womit das- 
selbe geschnitten werden soll, eine Nacht darein gelegt {in 
dieser Milch wird das Eisen gehärtet, aber auch im Harn eines 
kleinen, rothhaarigen Mädchens, den man vor Sonnntnmtergang 
gewonnen hat]. Die Milch aber soll, wenn nöthig, auf densel- 
ben Wärmegrad gebracht werden, wie sie beim Melken hatte, 
und darin ist das Glas stets wann zu machen [bis es weich 
ist,] und so sich schneiden lässt. Und so auch die übrigen 
Steine. [Die Ziege muss aber mit Epheu gefüttert werden]  
X. Wie die kostbaren Steine geschnitten, polirt und glän- 
{end gemacht werden.  Nimm einen Bock, der noch nie 
gezeugt hat, stelle ihn durch drei Tage in eine Kufe [bis alles, 
was er im Leibe hatte, verdaut ist. Sodann nähre ihn vier Tage 
lang mit Epheu]. Nun reinige den Bottich, um seinen Harn auf- 
zufangen, dann tödte den Bock und vermische sein Blut mit 
dem Harn, lege den Stein eine Nacht über hinein und drücke 
ihn darauf in die Form, die du wünschest oder schneide ihn. 
Um ihn zu verschönern, mache dir eine bleierne Tafel, streue 
darüber zerrnahlenen weissen Kiesel, wie Pfeffer, darauf polire 
dann den Stein, bis du seine Rauheit gemildert hast. Binde
	        
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