XVIII
des Edlen
Gold und
und Unedlen in sich
schlechtem Metall zu
trug, wie der Stein zwischen
unterscheiden vermag. Es ist
eine ganze Reihe von Gedichten und
welche auf orientalischer Quelle
Erzählungen entstanden,
beruhend, diesen Stoff
behandeln, die Gedichte und Sagen vom Heraclius, Worüber
in literarhistorischer Hinsicht man vor Allem Massmands um-
fangreiche, auf gründliche Quellenstudien sich stützende Arbeit
(den 6. Band der Quedlinberger Bibl. d. D. Nat. Lit.) und
ferner von der I-Iageifs Gesarnmtabenteuer (II. pag. 533 und
III. pag. CXLVII ff.) nachsehen möge. Das grösste Gedicht
verfasste der Dichter Otte im 12. Jahrh., vor 1153 schrieb ein
anderes
der
Franzose
Gautier
VOD
Arras ;
Bearbeitungen
des
Jahrh.
dann
sind
VOYI
dem
Wiener
Dichter
Hans
Enenkel,
von Heinrich von München, eine prosaische Auflösung der Reime
EnenkeFs und zahlreiche Stellen in byzantinischen, lateinischen
und deutschen Abfassungen, welche bei Massmann versammelt
stehen. Der Inhalt, so weit er uns hier interessirt, ist kurz
folgender: Der römische König Phocas kauft von einem Heiden
einen Wunderknaben, Namens I-Ieraclius, dem durch Zauber
drei Künste eigen sind, er kennt alle Edelsteine, die falschen
von den echten und alle ihre Kräfte, ebenso versteht er sich auf
die Eigenschaften der Pferde und der Frauen. Von den Proben,
welche der König nun anstellt, hat uns nur die erste Bedeutung.
Alle Edelsteine der Bürgerschaft werden auf den Markt gebracht,
Heraclius untersucht sie und verschmäht alle, bis auf einen
unscheinbaren Stein, was ihm das Gelächter der Zuschauer
einbringt. Erzürnt will ihn Phocas ersäufen lassen, der Stein
aber erhält ihn unversehrt über den Wellen und beweist so
praktisch seine Tugend. Man muss sich hiebei in's Gedächtniss
rufen, welche Bedeutung das Mittelalter den Edelsteinen beilegte,
Ende
9') Schon in den Märchen von Tausend und eine Nacht
Stot? in der 891. Nacht. Habichfs Ausgabe XIV. pag. 28 f.
ich diesen