Volltext: Heraclius, von den Farben und Künsten der Römer

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Acheron und die Höllenfahrt haben ihn zum Propheten des 
Christenthunls, aber auch zum ausbüncligsten Zauberer gemacht. 
Die Sage ist das überaus kräftige, formende Element, das in 
dieser Zeit alles zersetzt, aber auch alles wieder in neue 
Erscheinungen umbildet. 
Der im Mittelalter so eifrig gelesene Plinius, in Sachen 
seiner Naturkunde, Arzneiwissenschaft und verwandter Gebiete 
das Evangelium dieser Jahrhunderte, dessen Verehrungswürdig- 
keit auch unsere Hexameter verkünden, sagt im XXXIII. Buche, 
Cap. 8: „Auri argentique mentionem comitattlr lapis, quem 
coticulam appellant, quondam non solitus inveniri nisi in Humine 
Tmolo ut auctor est Theophanes  nunc vero passim, quem 
alii Heracliunu, alii Lydium, quia ex Lyclia. Sunt antem modici, 
quaternas uncias longitudinis, binasque latitudinis non excedentes. 
Quod a sole fuit, in his IIICllLIS quam quod e terra; his coticulis 
periti, cum e vena aut limo rapuerint experimentum protinus 
dicunt, quantum auri sit in ea, quantum argenti vel aeris, 
scrupulari differentia, mirabili ratione non fallente." Dieser 
Heraclius, Heracleos, (Hpotxlätlu Mßog, dessen auch Plato, 
Theophrast und Lucian gedenken, ist also der Prüfstein, auch 
Lydius genannt, unser Kieselschiefer, Wetzschiefer; bei den 
Alten hiess aber auch der Magnetstein so, wie aus Plin. XXXVI, 
16 hervorgeht: „Sideritin ab hoc, alio nomine appellant quidem 
Heracleon. Magnes appellatur et ab inventore in Ida repertus." 
Bei der Menge von Gold- und Silberarbeiten im Mittel- 
alter, bei ihrer Verwendung zur Münze musste der Prüfstein 
allbekannt und in hohem Werthe sein; der merkwürdigste 
Beleg dafür ist, dass der Stein oder sein Name vielmehr schon 
frühzeitig anthropomorphosirt vorkommt, und zwar zu einer 
mysteriösen Person umgedichtet, welche ähnlich Scheidekräfte 
9') llspä Äiüwv. Nach Salmasius 
Stelle bei ihm. 
Quellenschriflen f. Kunstgesch. lV_ 
findet 
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derartige 
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