Volltext: Heraclius, von den Farben und Künsten der Römer

XVI 
gewesen sein muss, und dieser Umstand dann wieder, dass der 
Heraclius, dem es zugeschrieben wurde, keine historische Person 
gewesen ist; es hat also keine historische Ueberlieferung mit- 
gewirkt und den Anlass gegeben, dass das Kind eben diese 
Taufe 
empüenlc; 
Aber nichtsdestoweniger ist es eine lebendige Tradition 
gewesen, welche das verursachte, nur keine historische eben. 
Man würde vielleicht nicht ganz mit Unrecht uns zu arger 
Zweifelsucht beschuldigen, wenn wir hier die Richtigkeit der 
Titelangabe negiren, die allerdings nur auf dem Worte des 
Copisten beruht, doch aber vielleicht mit einer alten Nachricht, 
dass ein Heraclius gewesen sei, zusammenhängt, wäre nicht 
Eines, was ein neues Licht in die Frage bringt und schwereren 
Ausschlag gibt als die blosse Nicht- Unmöglichkeit der historischen 
Tradition. Es 
logon bekannt 
wäre vielleicht möglich (obwohl mir kein Ana- 
ist), dass der angebliche Verfasser Heraclius sein 
Buch 
liber 
Heraclii 
genannt 
hätte 
und 
der 
Abschreiber 
nach 
Jahrhunderten daraus ein liber sapientissimi viri, Heraclii, 
machte, aber dieser schwache Halt verliert allen WVerth, wenn 
wir sehen, dass diese Figur des Heraclius in den Duft der 
Mythe 2 
der 
Dichtung 
zerstiebt. 
Zweifelsucht 
wäre 
C5 
freilich , 
der Copistenaussage, 
die 
hier 
den alleinigen Anhalt 
bietet, 
lieber 
zu misstrauen als zu trauen, wenn die 
stünden, aber sie stehen eben nicht gleich. 
Wagschalen 
gleich 
Das 
Mittelalter 
mit 
seiner 
kindlichnaiven, 
kritiklosen 
schauung 
der 
Vorzeit 
hat 
CS 
immer 
geliebt, 
21H 
Namen, 
welche 
ein poetisch-mystischer Nimbus umstrahlte, Schöpfungen der 
Wirklichkeit zu knüpfen, deren Trefflichkeit sie HUfSOlChCl'U1'hCb6l' 
würdig 
erscheinen liess. 
Eine dunkle, 
selber unhistorische 
an sich 
über einzelne Gestalten der Vergangenheit genügte schon, 
Bedeutung selbst in Beziehungen und Gebieten zu 
Kunde 
ihnen 
verleihen, die mit den Lebenden einst nicht im Geringsten im 
Zusammenhange standen. VergiYs Stellen über die Sybille, den
	        
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