EXCURS
die historische Entwickelung der Oelmalerei seit den
Zeiten bis in die Periode der Gebrüder van Eyck.
Zum III. Buch, Cap. XXV, XXV]. XXVIII, XXIX.
über
ältesten
Den Oelbaum, welchen bereits Moses erwähnt, als älafa
in den Homerischen Gedichten genannt, finden wir frühzeitig
im Süden Europas, wo er grosse Bereiche, schnell gedeihend,
mit ganzen Wäldern bedeckte, erst nach Griechenland, dann nach
Italien aus denjenigen alten Culturgebieten des Ostens verpHanzt,
welche dem Hellenenvolke so viele der ersten Substrate späterer
Entwickelung gespendet hatten. Wie das Oel im Göttercult, als
Siegerpreis der Spiele, als Kosmetikon und Stärkemittel des Kör-
pers diente, ist seit Langem her sattsam erörtert und bekannt,
aber auch die jüngere Frage, ob die Alten das Oel in derMalerei
gebrauchten, setzten nun treffliche Untersuchungen endgiltigin ein
rechtes Licht.
Die Oelmalerei fand, wie zu zeigen sein wird, erste Auf-
nahme und Anwendung bei nordischen Nationen, ihr Wesen,
Vorkommen und Gedeihen hängt innigst mit den klimatischen
Verhältnissen zusammen, indem ölgemengte Farben einer rauhen
Atmosphäre besser trotzen als andere, zartere Mischungen. Wir
werden noch betrachten, wie bei" Einführung dieser Technik
gewiss die zwingende Nothwendigkeit ein Hauptwort mitge-
sprochen, wie andererseits bei glücklicher wohnenden Völkern
die Wandmalerei die weitaus bedeutendste Rolle spielt, so zwar,
dass viele ihrer Meister in den Tafelbildern allein nicht kennen
zu lernen und nicht zu "würdigen sind; auch ergibt sich die
Beobachtung, dass, wie Mottez (präf. XXVI f.) sich treffend
äussert, stets zum Schaden der grossen Kunst die Oelmalerei,
Hand in Hand mit einer Neigung zum Ueppigen, Blendenden,
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