ERLÄUTERUNGEN.
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Heraclius trägt die Farbe, je nachdem die Recepte aus verschie-
denen Quellen compilirt sind, folgende Namen: garancia, san-
dis, rubea, warancia. (III, LI, LV und XXXII.) S. auch Tab.
syn. p. 36. Crisicula. Aus Vitr. VII, 9. Ist der ypuaozrillog,
grünes Oxyd des Kupfers, welches Theophrast, hist. lap. cap.
90 als Malerfarbe aufzählt und das nahe bei dem Lazur vor-
kommen soll; eine grüne Erdfarbe. Plin. XXXIII, 5. Merr.
CCXVI; Tab. syn. p. 25. Scheffer p. 169. Indicum, Plin.
XXXV, 6 erzählt, eine Gattung sei ein in Indien am Rohre sich
ansetzender Schlamm, der beim Mahlen schwarz wird; eine
zweite ist der Schaum, welcher auf den Kesseln der Purpur-
färber aufschwimmt. S. jedoch Cenn. p. 157.
LIII. Vitr. VII, 10. Vergl. Theoph. I, 45, M. J. Dauw's
wohlunterrichteter Schilderer und Maler etc. 2. Aufl. Kopen-
hagen und Leipzig 1755, p. 471 sagt: „S0nsten sind die
schwarzen Farben Atracinus, welchen die Maler Atramentum
nennen" u. s. w. Plin. XXXV, 6 macht es aus einer Schwefel-
erde oder aus Kohlen, radelt aber diese Bereitung selbst. Am
besten sei Russ von pechhältigem Holz, mit eigenen Apparaten
präparirt. (Vergl. unsere Stelle.) Polygnot und Mikon wählten
hiezu einen Harzbaum, Namens tryginon. Apelles nahm ge-
branntes Elfenbein, das zäheste sei das in Essig gelöste.
LIV. Der Anfang ist dunkel; dass gebranntes Kupfer
Bleiweiss liefert, ein Irrthum. Der Name purpurinus color be-
zeichnet wirklich rothe Farben, zum Unterschiede von p0rpo-
rina bei Cenn cap. 159. Oster. Die Stelle Vergl. mit Vitr.
VII, I3; das purpura der Alten, Oster ist ein Seeßsch. Tab.
syn. p. 32: oster piscis est marinus, cujus sanguis color est
rubeus; purpureus vocatus; ibid. pag. 37, ostis maris. Wurde
namentlich zum Färben des Per-gamentes gebraucht: carmen
. ostro tota nitens, argento auroque. (Optatianus in pan-
egyricus Constantini.) S. Wattenbach l. c. p. 86-92. Vergl.
Baifius p. 163.
LV. Die Erklärung der Pflanzenfarben s. in der Note zu
I, II. Dem ganzen Cap. liegt Vitr. VII, 14. zu Grunde. Vacci-
nium ist das purpurfarbene Veilchen. Angularia oder For-
mosa ist keine Pflanzenfarbe, wie Tab. syn. p. 19 unter An-
quillaria glaubt, sondern eine crdige. Der Name kommt von
Qucllenschriflen f. Kunstgcsch. IV. 10