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VON
DEN FARB]
UNI) KÜNSTI
DER
RÖME
steller der Tab. syn., p. .28, kennt sich nicht besser aus und
schreibt gar: Glades vel glacies cum ex metallis primum
exciduntur, guttas argenti vivi exprimunt, pro usu artiticum,
et sine ipsis aes neque argentum inaurari possunt. Diese Notiz
ist dem Heraclius entnommen. Wenn Merr. p. 246 mit ice
"übersetzt, so muss man schweigen und staunen. Metall-a
übersetze ich nicht mit Metall, sondern im Sinne der Digesta
und Kirchenvater durch Bergwerk überhaupt, vergl. auch
Livius-XXXIX, 24. Amalgame, d. h. Verbindungen von
edlen Metallen mit Quecksilber, kannten die Alten schon. Plin.
XXXIII, 6: Optime purgat aurum (vivum argentum) etc., ut
ipsum ab auro discedat, in pelles subactas effunditur, per quae
sudoris vice derluens; purum relinquit aurum. Vitr. VII, 8. Is.
Sev. Heute weiss man die Scheidung beider Stoffe, aber ohne
Verlust des Quecksilbers zu bewerkstelligen. Vergl. mit unserer
Stelle B01. 23, Beckmann, G. d. Erf. I; 44 rf.
LII. Folium ist hier der Farbstoff, welcher an andern
Orten Tournesol genannt wird, so bei Alcheritis; von croton
tinctorium, Krebskraut, das namentlich am Mittelmeere wächst,
im Languedoc noch vielfach zum Färben von Leinwand und
Zuckerpapier gebraucht Wird, tournesol en drapeau. Wir wer-
den bei Besprechung von Theoph. I, I4 ausführlich über den
häufig begegnenden Farbennamen Folium zu sprechen haben
und sämmtliche darauf bezügliche Citate beischaffen, deren
Zahl nicht gering ist. Von Tournesol wird, in Uebereinstim-
mung mit unserer Stelle berichtet, dass es gerne abbleicht und
deshalb den Dämpfen des Kalkes ausgesetzt wird. "Drachen-
blut oder Sandis" ist nicht etwa so zu verstehen, als meine der
Verfasser damit ein und dasselbe, sondern er coordinirt beide
hinsichtlich der Art der Anwendung. Sandis Garanicia ist die
Krappröthe. (Cenn. p. 150.) Von ihr spricht Vergil, wo er sagt,
die Sandyx färbe das Schaf, das sie abweidet. Plin. XXXV, (S
nennt sie unter den künstlichen Farben, Strabo, Diosc. haben
acivöuä oder aoivötä. Sosibius Spart. (Grammatiker um 270
a. Chr. bei Hesychius) nennt es eine Pflanze, die zum Roth-
färben taugt. Bei Laur. Lyd. heissen feine rothe Gewänder
s-avöuzsg. Eine Geschichte von indischem Sandix, welcher wie
Purpur färbte, bringt Vopisc. im Aurelian. In dem Annex zu