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VON DEN FARBI
EN UNI) KÜNSTEN
DER RÖMER.
zufällig entdeckt worden sei, als Bleiweiss, welches im Pyräus
in Büchsen verladen wurde, durch die Glut gebrannt wurde.
Zuerst habe es Nicias angewendet; das beste, aus Asien kom-
mende, hiess Purpurea, in Rom machte man es aus dem mar-
morartigen silis (Berggelb, Gelberde, vergl. Plin. XXXIII, 12,
56 ff. Vitr. u. A.) mit Essig.
XXXVIII. Steiner: Kunstbüchlein f. XI b, XX a; Watin
29, Handmaid 112 ff.
XLIV. In diesem Recepte sind verschiedene Angaben, wenn
auch nicht kritisch genau, wiederholt und verwendet, welche
sich im ersten Buch der Schedula des Theophil zerstreut lin-
den. Das Wichtigste, nämlich die Anwendung des Firniss-Surro-
gates glassa geht auf cap. (Ausg. Hendrie), die Bereitung des
Saftes aus der Rinde auf cap. 29 (Ausg. Escallopier) zurück.
Somit wäre denkbar, dass unter dem Meister R., nach dessen
Recept die Bereitung des Auripetrum hier gezeigt wird, in der
That Theophilgemeint sein könnte, dann in jenem Manuscripte
seines Werkes, welches Morelli unter den Schätzen der Bibliothek
Nani in Venedig erwähnt (aus dem 17. .Iahrh.i), erscheint Theo-
philus mit dem Beinamen Rugerus. Vielleicht hat unsere Stelle hiefür
bestätigende Kraft. Unter vesprum ist der Dornstrauch verstanden.
XLV. In allen Handschriften steht silicia, dennoch stimme
ich Merr. bei, welche mit flint übersetzt, also silice, von silex,
annimmt. Silica, siliqua oder silicia, auch foenum Graecum,
heisst eine Pflanze, Fönnkraut, Bockshorn bei Plin. XVIII, 16,
39 und Col. II, 10, 33, Bock, Kräutt. f. 213.
XLVI. f. Flüssigkeit wird der Borax hier immer genannt,
weil beide Cap. ihn als Bestandtheil für das im XLVIII be-
schriebene Niello schildern, zu dessen Bereitung er als ein Fluss
hergestellt Wird.
XLVIII. Vergl. Theoph. III, 28, 29, 32, dessen Angaben
gleich denen der Exper. des Manuscriptes von Montpellier,
Vasari's,l3iogr. Cel1ini's mit dem vorliegenden Recepte ganz
übereinstimmen. In der Besprechung jener Stellen des Theoph.
wird im Zusarnmenhange ausführlich über die Niellotechnik die
Rede sein. "Zeichne mit dem Attramentum (Tinte, vergl.
Theoph. I, 45) was du willst am Silber" scil. und gravire
die Zeichnung sodann aus.