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VON
UND
SN FARBEN
KÜNSTEX
RÖMI
schwärzlichen Ton aus, hat erhöhte Schmelzbarkeit und darf
nur mit Kali, nie mit Natron angefertigt werden. Bei vollkommen
richtiger Anfertigung soll es ganz farblos sein, wiegt das Blei-
oxyd vor, so erhält es leicht gelbliche Färbung. Grossinum
(vergl. XLIX) scheint ein gros zu bedeuten, ein französisches
Gewicht gleich einer Drachme oder ein Achtel Unze.
IX-XI. S. N. zu L. IV.
XII. Wir haben in der N. zum 42. Cap. des CenninYschen
Tractats und bereits die Abweichungen der Abgaben unserer
Stelle ins Auge gefasst. Vergl. auch Cenn. 135 -138, 165, 168,
174. Emantes verleugnet nicht dieselbe Wurzel, die in haematites
und amatito, der lapis sanguineus des Theoph. I, 31, pierre
sanguinebei Lebrun VII. 7. Zu den Citaten am angegebenen Orte
füge ich hier noch die Muthmassung ninzu, dass wahrscheinlich
auch der lapis amotica, welchen Vasari im Leben des Glas-
malers Wilhelm von Marseille erwähnt, dasselbe sei. Er be-
schreibt ihn als roth, man trug ihn zerrieben auf Glas auf und
polirte Gold damit, ein Umstand, der denn doch daraufschliessen
liesse, dass man sowohl die Zeichnen- und Malerfarbe als den
Brunirstein aus demselben einen Stoffe bereitete.
XIII, XIV. Die älteste Art, Staniolblättern den Schein
des Goldes zu geben, ist, was die mittelalterlichen Recepte
pictura aureola, auripetrum u. a. genannt wird, wobei nämlich
das Blatt Zinn einen Anstrich von Safrangelb erhielt und mit
Firniss glänzend gemacht wurde. Wir werden in den N. zu
Cap. XLIV und im Excurs zu XXV, XXVIII, und XXIX hierüber
ausführlich handeln. Jünger als diese primitive Manier ist die
des Cenn. und der gesammten gleichzeitigen Giottesken in
Italien, byzantinischen und ältesten deutschen Maler. Cenn.
spricht darüber ausführlich Cap. 95, 97--101, 143 betreffs der
beim Fresco in Anwendung kommenden Vergoldungen. Sein
Zinn ist in der That vergoldet, d. h. wirklich mit Gold bedeckt,
welches er mittelst einem Hüssigen, nicht weiter beschriebenen
Haftmittel, auf dem Staniol anbringt. Das hier gemeinte
scheint nur Gold zu sein in Folge einer Mischung, welche
darauf gestrichen wird. Hiebei spielt Quecksilber eine Haupt-
rolle. Diese Art Vergoldung ist mit jener des Cenn. parallel
gegangen, während das auripetrum der früheren Zeit haupt-