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VON DEN FARBI
am 1mm ICÜNSTEN DER RÖMI
hing also von allem Zufall oder empirischer Behandlung ab.
Er weiss aber seinen Thon bereits zu schlämmen, ehe das ge-
mahlene Bleioxyd auf die innere Oberfläche angebracht wird.
Er vermischt den geriebenen Thon dann mit Oel, weil solches
die Eigenschaft hat, im kaltgeschlagenen Zustande mit jenem
einen eisenfesten Ueberzug zu bilden, der für sich schon die
Haltbarkeit des Topfes sehr erhöht. (Bastenaire-Daudcnart, l'art
de fabriquer la porcelain etc. Paris 1827, cap. 9, Mit sol-
chem Ueberzug kann (wie schon in der N. zu I, III gesagt ist)
ein Geschirr versehen werden, welches unglasirt bleiben soll,
darum fährt der Text fort: willst du es aber mit Glasur ver-
sehen etc. Ueber die grüne, hier also ohne Glassfluss (fondant)
bereitete Glasur s. oben in jener N. Das Gelb, welches hier
ohne weiters bloss durch reines Bleipulver erreicht werden soll,
ist ein schmutziger, unschöner Ton, den man heute gern mit
einer farbigen Glasur verdeckt. (S. Knapp l. Den Zweck
der Bleiglastir, nämlich, dass ein Theil des Bleioxydes sich mit
der Kieselerde, der andere mit der Thonerde verbindet, wo-
durch ein Angreifen des Geschirres durch Säuren verhindert ist,
wird hier allerdings, wenn anders richtige Quantitäten gemengt
werden, erreicht.
IV. S. N. zu I, III.
V. Grösstentheils Nachrichten des Plinius, namentlich die
bekannte Geschichte der GlaserHndung (XXXVI, 25) und die
oben bereits angezogene Notiz über römische Fabriken in Spa-
nien und Gallien. Die erstere steht aber hier, wie der Text
sagt, aus Isidor, und zwar XVI, 15. Dass sie Fabel ist und so
geringe Hitze nie eine Glasschmelzung bewirken kann, brauche
ich nicht abermals zu erörtern. (S. Muspratt, Chemie II, 1277.
Le Vieil I, 11, Gessert, p. 2-6. Phönizien und Aegypten hatten
allerdings in Sydon und Diospolis, Theben und Alexandria be-
deutende Glasfabrilaen. Arr. peripl. p. 4, Strabo XVI, p. 758,
Athen. XI, 784 E. Betreffs jener in Palästina s. N. zu XLIX,
über die altrömische Industrie s. N. zu I, III. Den Griechen
hiess es vielleicht ÄJS-o; Xorirj. Herod. II, 69, und gewiss Öahg.
Wie hoch diese Technik auch bei ihnen stand, welche wegen
des Mangels aller Reste und neben den anderen berühmteren
wenig gekannt ist, zeigt u. A. die Stelle bei Achill. Tat. II, 3,