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RUNGEN.
angewendet erscheint. Die nieren- und knollenförmigen Gebilde
des hier gemeinten Minerals heissen auch in Deutschland Don-
nersteine. Sein Zweck ist hier völlig klar, er dient dazu, dem
Thon die Smalte zu geben, indem er in oxydirtem Zustande
mit dem feingeriebenen Glase aufgetragen und dann gebrannt
wird, wozu heute aber vorzüglich der blaufiirbende Kobaltkies
benüzt wird. Gegenwärtig verleiht man dem Steingut die grüne
oder braungrüne Farbe durch Beimengung von CDTOIDOXYÖ.
(Salvetat, l. c. p. III.)
III. Es wurde bereits (N. zu I, III) das späte Vorkommen von
Bleiglasuren historisch nachgewiesen. Jene Beispiele von ihrem
Vorfinden bei maurischen Gefässen, dem aus dem Grabe zu
Jumieges und jenen endlich in Pesaro, welche Brongnieirt an-
führt, werden von ihm selbst noch durch ältere, die römischen
in der Bibliothek zu Paris, verdrängt. Die Zeitbestimmting des
III. Buches nach diesen Anhaltspunkten allein wäre also nichts
Sicheres. Schöpliilfs Nachricht in der Alsatia illustrata: ars
ligulina quoque Selastadio sua debet augmenta, seculo enim
XIII Hgtllas hujus urbis vasa hctilia primus vitro induxit ut
annales Colmar testantur, und: anno MCCLXXXIII quo ligulus
hic anonymus decessit, ist eine jener in den älteren Schrift-
stellern so oft begegnenden Erfindtlngsgeschichten, welchen man
heutzutage unbegreiHicher Weise hie und da noch Werth bei-
legt, während sie sich einfach dadurch als bedeutungslos er-
klären, als bei dem geringen allgemeinen Verkehr, der Spär-
lichkeit, mit der Nachrichten in die Weite drangen, meistens
bloss locale Ereignisse und für das Local auch wirklich origi-
nale Erfindungen durch die allgemeine Kritiklosigkeit der alten
Geschichtsschreibung ohne Umstände überhaupt zu Neuerungen
für die ganze Welt gemacht wurden. Eine Nachricht wie die
obige bei Schöptlin dient nur zum Beweise, dass die längst
geübte Glasirung mit Blei damals in dem betreffenden Orte
zuerst geübt wurde, wie denn um jene Zeit oft ganze Hand-
werke in manchen Städten erst genannt und "eingeführt erschei-
nen. Eine zufällige Notiz darüber hat dann Schöptlin gefunden
und allgemein genommen. Unser Text vergisst nach der
gewöhnlichen Weise alter Recepte das genaue Verhältniss der
Quantitäten zur Mischung anzugeben, die Güte des Fabrikates