ÄUTERUNGEN.
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tenden Industrie der sog. böhmischen Steine geworden; über
diese und andere moderne Bereitungsweisen, welche ilamentlich
in Gablonz in Böhmen in Blüthe stehen, s. Fr. Pietschke, die Ge-
heimnisse künstlicher Edelsteine, färbige Flüsse etc. herzustellen.
Helmstädt 1836 und N. Gräger, Handbuch der Glasfabriceltion,
Weimar 1868, p. 283. Band des Voigfschen Neuen Schaupl. der
Künste und Handwerke.
Noch erübrigt uns, die UCbCFSBIZLIIIg des Cap. gegenüber
Merrfs verworrener Wiedergabe ins Auge zu fassen. Ich gehe
auf die Sinnlosigkeiten des englischen Textes jedoch weiter
nicht ein, sondern begnüge mich, meine Uebersetzung als Ver-
besserung danebenzustelleil und erkläre hier noch einmal kurz
den Vorgang. Die Glasbröckchen werden in eine Kreideform
von der Gestalt des zu bildenden Steines gegeben, und darin
dann, sobald sie schmelzen, mit einem Rührholz fleissig unter-
einander gemengt. Das dum durescit etc. sagt der Autor anti-
cipando, um dem Bedenken vorzubeugen, dass der Leser nicht
der Meinung sei, dass ja dieses Holz in den losen, lockern
Glasstückchen nicht stehen, sondern umfallen würde. Deshalb
bemerkt er: warte nur, bis die Masse dicht geworden ist, näm-
lich durch das Schmelzen im hohlen Eisen. Dass die Kreide-
{orm nicht selber der Flamme ausgesetzt wird, ist natürlich.
Gerührt wird das heissliüssige Glas, um es überallhin gut zu
verbreiten, nach dem Erkalten aber einfach aus dem Model
genommen, nachdem selbstverständlich das Rührhölzchen vor
dem Erstarren herausgezogen wurde.
BUCH.
XV. Tab. syn. p. 26 wiederholt unser Recept im Aus-
Zuge und verbindet damit zugleich den Inhalt von XVI. Nach
der Mitth. bei Merr. 198, n., enthält das Paris. Ms. Nr. VI,
i749, B. ein ähnliches Rccept mit dem Namen: colore aureo
Lombardico, die noch gebrauchte Farbe Gallenstein, gallstone.
Sie gibt ein schönes, durchsichtiges, aber undauerhaftes Gelb, das
bloss im Aquarell anwendbar ist. Auch die Griechen scheinen
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