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VON
FA RBl
UND KÜNST
RÖMER.
Eisen oder Kupfer mit Diamantstaub geschliffen, polirt auf
Kupfer mit Tripel. Harte, geschliffen auf Kupfer oder Messing,
auch auf Zinn oder Blei, mit Tripel auf Zinn oder Kupfer
polirt; so Topas, Spinell. Mittelharte, wie Smaragd, Beryll,
Granat, Berglarystall, Achat und Amcthyst, schleift man auf
Kupfer, Zinn und Blei mit Schmirgel, die Polirung gibt man
auf Zinn mit Tripel. Nur kleinen Granaten genügt Sandstein
mit Baumöl und Schmirgel, zur Polirung dann eine Holz-
scheibc mit Tripel und Wasser. Bergkrystalle, von denen XII
handelt, erhalten, sowie Amethyste, auf einer KLlpfCf- oder
Bleischeibe den Schliff und werden mit einer Hlzbekleicleten
Holzscheibe mit Zinnasche, Tripel oder Bolus polirt. Weiche
Steine, Opal, "Fürkis, Lapis lazuli, schleift man mit Schmirgel
auf Blei und gibt auf der I-Iolzscheibe mit Tripel oder Bims-
stein den Glanz. Glasäüsse endlich (s. XIV) werden bloss mit
der I-Iolzscheibc hergerichtet. (S. Kluge, Handbuch der Edel-
steinkunde, Leipzig, 1860, p. 96-113.) Andere Polirmittcl sind
Polirschiefer und Polirroth. KWschul. I, 255 nennt Jaspis,
"Gagat" und Marmor (wie Hcraclitis), die an Wetzsteinen
geschliffen sind , mit Schmirgcl. Des I-Ieracl. Gernmcn
erfordern ein sehr weiches Polirmalteriall. Bei Theoph. III, 108,
ist unser Gesetz umschrieben.
XI. Ueber Grünspan und seine Arten ist Cenn. N. zu
cap. 56 ausführlich gesprochen. Hier sollen nur einige Recepte
gesammelt werden, welche grüne Tinte zum Schreiben bereiten
lehren. Salzgrün, wie hier, haben die Recepte: Theoph. III,
100. Exper. 28, Aud. 153 (wo es heisst, die Mischung habe
turpem colorem, wenn sie gelb werde. Wenn sie besonders
schön sein soll, so nehme man Safran und koche ihn. Quando
sed ventus suaviter Hat poncndus est). Alch. 295: ad faciendum
literas viridis coloris etc. ist kein Spangrün, sondern Indigo
oder Azur mit Auripigment gemischt. Le Begue 331, B01. 109,
Pad. 69, 81 (per scrivire e miniare.) Pad. 35 und 84. nehmen
Pflanzenstoffe von Solatrum hortense und Raute, Theoph. III.
99 (morella). KWschul nennt eine grüne Tinte aus Holder-
blüthe, eine andere von Grünspan, woselbst dann auch über
blaue, gelbe und andere Tinten. Dass das im Text genannte
Gefäss Kupfer ist, wie Merr. 194, n. erklärt, versteht sich von selbst.