ERLÄUTERUNG]
irupf-riq; ist der Feuerstein, Plin. XXXVI, 19; oder ein bei dem-
selben Autor, XXXVII, 1 1 gen. Edelstein, rrvpirzg. Jenen nennt auch
Lucian, diesen Nicander und Paul Aeg. Unser Absatz bildet
die Einleitung zu dem folgenden, hier wird die Bearbeitung
des Glases gelehrt, welche dort erforderlich ist, an sich ebenso
antike Ueberlieferung wie jene Schalen, zu deren Scalptur sie
dient, denn schon Martial, a. a. O. und XIV, 94 nennt die
toreumatra vitri, die reliefartig, wie Cameen aus mehreren
Schichten herausgeschnittenen Bilder der Glasgefässe (Plin.
XXXVI, auch hatte man durchbrochene Arbeit derselben
Technik (diatreta, Mart. XII, 70, 19; lx 27, 29 Dig. IX, 2),
welche „calices audaces" netzartig umsponnen waren. Becker,
Gallus lll, p. 212 ff.
V. Ich habe an zwei Orten bereits ausführlicher über diese
Technik und Decoration gesprochen, Welche nirgends noch im
Zusammenhange mit ähnlichen Erscheinungen betrachtet wor-
den ist; nämlich in der N. zu Cenn. cap. 159 und 172 und in
V. Teirich's Blätter für Kunstgewerbe, 1872, p. 30. Die Ver-
goldung der Glasschalen des I-Ieraclitls ist, was bei Cenn. u. A.
aurum musicum genannt wird. S. auch die nur theilweise
richtige N. bei Merr. p. 188.
Sie waren mit Musirung, d. h. mit Blattgold belegt, wie
ich a. a. O. ausgeführt habe. Schon die Griechen kannten sie,
wie ich bei Athen. V, 199 und XI, 486 B. finde, wo von Glas-
bechern mit Vergoldungen und rother Farbe die Rede ist,
Antiphil. Ep. (in der Anthol. IV, 250) nennt auch solche mit
blauem Schmuck; die nächsten Belege haben uns die
Katakombenfunde geliefert (Cenn. p. 178.) Heraclius spricht sie
auch den Römern zu, von denen er die Technik erlangt hat,
Theoph. und Cenn. führen sie als griechische, d. i. byzanti-
nische Mode auf, sie scheint also nach der Zeit des Heraclius
in Italien abgekommen. Für Frankreich oder England bezeugt
sie vielleicht Jean de Garlande, für Deutschland Theoph. und
in Sloane Ms. 416 heisst die Decorationsweise! saracenisch.
Dass die Technik auch bei Miniaturen galt, Rumohr, it.
Forsch. I, p. 190. (Gläserne Schüsseln beschreibt in jener
Zeit Ven. Fortunatus, poem. L. II, 11.) S. zu diesem Absatz
auch Kunkel, vollständige Glasmacherkunst, 1756, p. 334-340.