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VON DEN FARBEN UND KÜNSTEN DER RÖMER.
Verwandtes enthält ausser den schon erwähnten cap. I-IV
des III. Buches und Theoph. Il, 16 Wecker p. 644. Theoph.
III, 104 Findet sich das vorliegende aus Heraclius getreu wie-
derholt, nur dass es hier heisst, der Gummi solle siebenmal
mit Wasser gewaschen werden. Der in Parenthesi stehende
Theil unseres Gesetzes erscheint in der folgenden Hälfte bei-
nahe wiederholt, was auf Zusammenstellung zweier Versionen
aus verschiedenen Manuscripten schliessen lässt.
IV. Glas wurde in alter Zeit mit dem Smaragd geschnit-
ten, wie wir es aus dem Leben des Guglielmo von Marseille
wissen. Merr. LXXXV, n. 1. Auch an unserer Stelle hat Wecker
anstatt piritis smerilli. Theoph, ll, 18 bedient sich eines In-
strumentes von Metall, des Kreusel- oder Riegeleisens, grosa-
rium, gresoir etc. zu diesem Zwecke. Den Diamant nennt sehr
frühe schon B01. 217 zum Schneiden des Glases und der Spiegel
tauglich, dann Vasari, Le Vieil etc. Smaragd, Kreuseleisen und
Diamant schneiden aber nur flaches Glas in Conturen aus,
hier jedoch ist wie mir scheint Glastoreutik, Ciselirung ge-
meint, Plastik in Glas. Diese rühmen als Technik der Römer
Mart. XI, 11; XIV, 115; Plin. XXXVI, 193 u. A. Die Ge-
schichte mit dem Bock, dessen Blut in der Brunstzeit oder
sonst auch, zuweilen auch dessen Harn, wenn er mit nichts
als mit Epheu gefüttert wurde, zum Schneiden von Glas etc.
tauglich ist, kommt in antiken und mittelalterlichen Schrift-
stellern häufrg vor. Ursprünglich bringt sie Plin. XX pro-
0em., XXXVII 4, wie uns auch unser Gesetz I, VI berichtet.
In dem Vorliegenden dient sein vom Epheusafte beeinflusstes
Blut, die Würmer und den Essig zum Erweichen des zu schnei-
denden Glases kräftig zu machen, I., VI zum Erweichen von
Edelsteinen, II, XIII, um Eisen darin zu härten, III, X
Gemmen zu schneiden, ähnlich, III, XI; Theoph. III, 95;
ibid. 103 (wiederholt aus I-Ieracl. I, IV, XII), 108 aus I,
VI, Erek 81,36, Parzival II 1402 ff. (ed. Bartsch), Hypner-
otomachia Poliphili (a. 1467"), Kunstbüchlein, Augsburg
H. Steiner 1535, F01. XVII a, KWschul II, XXXI, S0.
Es ist nicht der einzige Aberglaube in der alten Kunst-
technik. Vers 7: forti bezieht Merr. auf hedera, starker Epheu
hat keinen Sinn. Es gehört zu tecto. Vers. 11: Piritis, pyrites,