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VON
ARBEN UND KÜNSTEN DER
DEN F
RÖ M
6. Jahrhundert im Auge, welche sich in den Formen der Ge-
wandung der Antike anschliesst, und in seiner Zeit, durch
griechischen Einfluss, eben wieder eine Neubelebting gefunden
hatte, mit der seine Worte in Zusammenhang stehen.
III. Excurs über die älteste italienische Poterie. Dieses,
sowie die dazu gehörigen Abtheilungen II, XVIIl-XXI, haben
Eine Gattung Poterie zum Gegenstande, sowie eine zweite später
zu betrachtende, in den cap. I-IV des jüngeren, 3. Buches bc-
schrieben wird. Die erste ist nicht allein gegen diese die inter-
essantere, sondern überhaupt von grosser Bedeutung für die
Geschichte der Poterie Italiens. Ich muss auch diesem Gegen-
stande grössere Aufmerksamkeit schenken, als der Raum einer
Anmerkung gestatten würde, weil hier zum erstenmal von
jener Thontechnik die Rede ist, welche in Italien der römi-
schen folgte und den Einflüssen der Mauren voranging, weil
ferner die I-Iauptwerke über Keramik eines Brogniart, Marryat,
Chaffers, Greslou, Kerl etc., die wichtigen Zeugnisse des
Heracl. nicht kennen. Wenn wir in den gen. Werken uns
Raths erholen wollen, welche die Anfänge der Töpferkunst in
Italien nach der Völkerwanderung gewesen, so wird uns be-
richtet, dass auch diese Kunst in den Stürmen untergegangen
sei und erst nach Jahrhunderten Wieder aufblühte. Erst im 13.,
höchstens im 12. Jahrhunderte, seien neue Spuren bemerkbar,
welche theils saracenischem, theils byzantinischem Einfluss den
Ursprung verdanken. Diese allerdings theilweise richtigen, aber
lückenhaften Bestimmungen erhalten durch eine Erwägung der
Nachrichten in unserm Schriftsteller folgende, wie ich glaube,
wichtige Vermehrungen und Berichtigungen.
Aus den vier Gesetzen geht hervor, dass der Verfasser
irdene Gefässe, deren Gestalt er nicht angibt, mit einem glän-
zenden Email zu. Versehen wusste, welches farblos (I, III), grün
(II, XVIII und XXI), weiss (II, XIX) und schwarz (II, XX)
ist, vielleicht noch Glasuren ohne Bleigehalt. (S. N. zu III, III.)
Er versteht sich auf diese Technik in seiner Zeit aber nicht
allein; nachdem die Sarazenen 711 das Gothenreich in Spanien
gestürzt und sich des Landes bemächtigt hatten, führten sie
ihre Vaterländische Thonbildnerei, deren Werke alle Moscheen
Arabiens und Persiens überkleideten, auch in diesem west-