Volltext: Heraclius, von den Farben und Künsten der Römer

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VON 
MLN F 
UND 
KÜNSTEN 
RÖM 
gung des Namens auf einen völlig verschiedenen Farbenton 
findet durch das häufige Verwechseln, welches sich in diesen 
Farbenbüchern nachweisen lässt, allerdings keine Erklärung; 
vielleicht aber bietet folgende Stelle des Rivius,Vitruvius teutsch 
Basel 1575, einigen Schimmer. Er bemerkt zu der Nachricht 
Vitrfs, dass sil atticurn durch die Farbe von Viola ersetzt 
werde, p. dviij: lasst sich ansehen, dass dieser Text auch nit 
gerecht sey, dann Plinius schreibt solchs nit vom Sil attico, 
under von der blau Farb des Lazurs. S0 wusste vielleicht auch 
der Verfasser der tabula von dem Vitruvianischen Recept und 
confundirte es mit einem Stirrogat des lapis lazuli durch Pflanzen 
farbe? (Vergl. Le Begue 314.) Im Obigen ist offenbar die sub c 
erwähnte Farbe des Märzveilchens verstanden. 
 Noch ein Gelb von einer Pflanze ist mir bekannt, von 
dieser selbst jedoch nur ein seltsamer alter Name, so dass also 
auch eines der schon genannten Kräuter gemeint sein könnte. 
Die Mappae clavicula, p.43, enthält nämlich ein Recept, Wonach 
die PHanze Gremispect mit Wein oder Bier gekocht wird und 
ein Gelb gibt, Welches dann mit Grünspan vermengt wird. Aud. 
201 wiederholt die Vorschrift und tab. syn. 27 nennt die Pflanze 
Grennspect, was Th. Phillips (bei Merr. il. n. 5) in Grening 
wert verbessern will.  Ich glaube endlich den Schwarzdorn nicht 
hiehcr rechnen zu dürfen, da sein in Le Begue 313 erwähnter Saft 
durch Abkochung der Rinde, nicht durch Pressen der Blüthen 
gewonnen zu sein scheint. (Vergl. Theoph. I. 45; Aud. 189.) 
Der Inhalt unseres Absatzes I, II findet sich, wie bemerkt, 
bei Le Begue 340 übersetzt wieder und hat daselbst zur Vor- 
lage gedient; ebenso bei Theoph. III, 98 und in Wecker de 
Secretis, p. 649. Tab. syn. 36 erklärt im Allgemeinen grüne 
Farben als vegetabilische mit den Worten: Succus herbarum 
est color viridis seu liquor cui saepe admiscentur alia ad virides 
colores faciendos und führt 39 eine Anzahl derselben auf.  
Kalk wird den Pflanzensäften beigemischt, weil dadurch diese 
leichten, zarten Stoffe Körper erhalten, indem die Vegetabilien 
mit dem Kalksulphat leicht Verbindungen eingehen. 
DemVerfasser des Heracl. ist bereits die Wirkung des Kalkes, 
blaue Pflanzenfarben in grüne zu verwandeln, bekannt, wovon in 
späteren Recepten viel die Rede. (Vergl. Traite de 1a peint. l. c.)
	        
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