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RUNGEN.
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additurqtie cretae bene tritae dimidium, cum altero dimidio
aluminis. Subsidente colore aqua rejicitur, ipse siccatur, qui a
nostris schuttgelb dici solet. De Mayerne p. 172. Nach anderen
aber wäre die Farbe von der Kreuzdornbeere (rhamnus cathar-
ticus) Schüttgelb. Luteum, genista bei Thylesius. p. 317.
Gelbveigelein, viola lutea, Fov zpöxsov bei Theophn, engl.
wallüower, war ein wichtiges Gewächs für die hier erörterten
Zwecke. Schon die Alten machten eine Farbe daraus, offenbar
eine Leimfarbe, weil sie die tectores, Verputzarbeiter, statt des
Ockers an Wänden gebrauchten, also war sie dauerhaft. Plin.
XXXV, 6, nennt nämlich das Sil, Ocker, Berggelb, die bekannte
erdige Farbe, und XXXIII, 12 drei Gattungen desselben: sil
atticum, marmoricum und lidium seu scythicum. Das erste ist das
berühmteste, aus den auch als Strafort bekannten Ockergruben
der Athener gewonnen. Vitr. kennt jene Pllanzenfarbe als
Surrogat, von dem er schreibt, VII, 14: Itaque tectores cum
volunt sil atticum imitari, violam acidam coicientes in vas cum
aqua, confervefaciunt ad ignem, deinde cum est temperatum
coiciunt in linteum, et inde manibus exprinlentes recipiunt in
mortaritinl aquam ex violis coloratarn, et eo cretaminfunclentes
et eam terentes elficiunt silis attici colorem. Aus dieser Stelle
sind mehrere mittelalterliche Berichte über dieselbe Sache her-
vorgegangen, ein Zeugniss, dass die romanische Periode, so gut
sie für die Architektur den Vitruv nützte (vergleiche z. B. das
Schreiben an Vussinus bei Jarle, bibl., rer. Germ. IV, 478 oder
Wigalois 7077 u. Af), seine Angaben auch in der Malerei wieder
aufnahm. Der Name erscheint verschieden, tab. syn. 36 hat:
Sillacetus color fit ex violis aridis decoctis, et expressa aqua,
tritis super lapide cum creta alba, id est gersa (Gyps,it.gess0i).
Ebenso ibid. 36 und Heracl. III, LV, wo es gar silvaticum
heisst. Die viola lutea nennt Cic. Tusc. V, 26. Tab. syn. 29
berichtet von zwei Arten vaccinium, deren erste eine Ericea
uns hier nicht beschäftiget, reliqtia vero croceum colorem facit,
nach Merr. ibid. n. 4 unser Gelbveiglein. Silacet aber passirt
auch für eine blaue Farbe, tab. syn. 22, kommt in diesem
Falle aber nicht vom Gelbveigel, sondern von der viola, Hos
cujusdem herbae persus seu blavus, quo cum creta alba fit
color blavus, et aliter cilacetus color dictus est. Die Uebertra-