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SO
begreift
man
leicht,
um
wie
viel er
CS
noch mehr
bei
ande-
ren Gegenständen gewesen sein muss.
Fab. Ich höre Euch zu.
Aret. Habt Ihr bei unserem Freunde Dolcel) die von
Rafaels Hand herrührende Zeichnung der Roxane gesehen,
welche bereits in Kupfer gestochen ward?
Fab. Es ist mir nicht erinnerlich.
Aret. Diese mit Wasserfarben verfertigte, und an den
lichten Stellen mit Bleiweiss retouchirte Zeichnung Rafaels
stellt die Krönung Roxane's, eines wunderbar schönen Weibes
dar, das von Alexander dem Grossen glühend geliebt ward,
den man auch ihr gegenüber, ihr die Krone darbietend, sieht.
Roxane sitzt in schüchterner und achtungsvoller Stellung neben
einem Bette; sie ist ganznackt: nur dass, um das Schamge-
fühl zu schonen, ein feiner und weicher Schleier ihr jene Theile
deckt, die verhüllt bleiben sollen. Man könnte sich wohl kaum
einen sanfteren Ausdruck, noch einen zarteren Körper, der
dabei doch die entsprechende Fülle hat, und einen nicht allzu
gestreckten, dennoch aber angemessen leichten Wuchs zeigt,
denken. Ein nacktes Kind mit Flügeln entblösst ihr den Fuss;
ein zweites an der oberen Seite, ordnet ihr das Haar. Etwas
mehr im Hintergrunde sieht man einen Jüngling, ebenfalls
nackt, welcher Hymen, den Ehegott darstellt, wie er mit dem
Finger auf Roxane deutend, Alexander gleichsam zu den Spie-
len der Venus oder der Juno auffordert; neben ihm steht ein
Mann mit einer Fackel in der Hand. Noch weiter seitwärts ist
eine Gruppe Kinder ersichtlich, deren einige eines unter ihnen
auf Alexanders Schild heben, und dabei eine ihrem Alter ent-
sprechende Anstrengung und Lebhaftigkeit verrathen. Eine
1) Rafael's Zeichnung der Roxane. Wir haben Nachrichten von
drei Zeichnungen Rafaels, welche diesen Gegenstand behandeln; diejenige,
welche Dolce beschreibt, ging in den Besitz des Conte Malvasia über. Der
erwähnte Kupferstich ist von J. Caraglio. (P assavant Rafael III. p. 31x.)