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Fab.
Das
HCHHt
man
Aloe
mit
feinem
Zucker
bestreuen.
Aret.
Ich
sage
durchaus
nicht
Unwahres.
Es
bleibt
übrigens dem Maler Llnbcnomrnen, des Scherzes halber, mit-
unter auch Aehnliches hervorzubringen, so gut wie einige Dich-
des
Alterthums ,
llITl
Mäcenas
bei
dessen
Gartenfesten
Zll
unterhalten,
ausgelassene
Scherze
auf
die
Figur
des
Priarnus
zum Besten
gaben.
Aber
öffentlich,
und
vor Allem,
an
geweih-
Stätten ,
und
bei
heiligen
Gegenständen ,
ITIUSS
man
auf
Züchtigkeit
halten.
Es
wäre
für
diese
Gestalten
des
Michel
Angelo viel besser, wenn sie mehr Schamhaftigkeit zeigend,
sogar weniger vollendet in der Zeichnung sein würden, als dass
sie, wie es jetzt der Fall ist, ebenso vollendet als schamlos
sind. Rafael hat in allen seinen Schöpfungen dieses Princip
der
Sittlichkeit
immer
beobachtet,
und
obwohl
im
Allge-
henfolge aus 20, nach P. Aretino aus 16 Blättern. Das einzig vollständige
Exemplar besitzt die Sammlung Corsini in Rom, alle übrigen scheinen bis
auf einzelne Fragmente, welche einst Mariette besass, und ein einzelnes Blatt
in Wien zerstört. Dolce in seinem Dialogo p. 238 sagt, dass Marc Antonio
diese Compositionen ohne Wissen des Giulio Romano in Kupfer gestochen
habe, und Vasari berichtet, dass Pietro Aretino die Sonette dazu verfasst;
sodann wie der Kupferstecher desswegen festgesetzt wurde und nur durch
Verwendung des Cardinals Hyppolito de' Medici und des Baccio Bandinelli
wieder die Freiheit erlangt habe. Folgendes schrieb Pietro Aretino am 19. De-
cember 1537 selbst darüber an Battista Zanetti da Brescia Cittadino Romano:
„Da poi ch'io otenni da Papa Clemente nicht Leo X., wie Dolce schreibt
la libertä di Marc' Antonio Bolognese, il quale era in prigione per havere
intagliato in ramei XVI modi etc. mi venne volonta di veder" le figure
cagione che le querele Gibertine (Gio. Matteo Giberti, damals päpstlicher
Kanzleipräsident, später Bischof von Verona) esclamavano; che il buon" ver-
tuoso si crociliggesse: e vistele, fui tocco da lo spirto, che mosse Giulio
Romano a disegnarle etc." Er entschuldigt dann die lasciven Darstellungen,
wenn sie geistreich und humoristisch, wie diese, behandelt seien. Allein wie
kann man sich auf die Aussage des Pietro Aretino verlassen, der voll Lug
und Trug war. Dass durch seine Vermittlung Marc Anton befreit worden sei,
ist auch im höchsten Grade unwahrscheinlich". Die "XVII Sonetti lus-
suriosi di Pietro Aretino" erschienen um 1527, und gehören in dieser Aus-
gabe zu den grössten Seltenheiten. S. Mazzuchelli l. c. p. 274.