Volltext: Aretino oder Dialog über Malerei

Fab. 
warte ich darauf, 
Lange schon 
Ihr 
dass 
dazu kommt. 
Aret. Das Wenige, 
Kürze Alles, was sich auf 
was ich vorausgesetzt habe, ist in 
die Malerei bezieht. Wollt Ihr dar- 
über Näheres erfahren, so mögt Ihr die kleine Schrift lesen, 
die über diese Kunst Leon Battista Alberti verfasst hat, und 
die, wie alle seine anderen Werke, von M. Lodovico Dome- 
übersetzt 
nichi so vortrefflich 
Vasari 1). 
wurde ; 
dann 
auch 
NVerk 
das 
des 
Fab. Was Ihr mir über den Gegenstand sagtet, scheint 
mir zu genügen, nicht blos, um vollendet ein Urtheil abge- 
ben, sondern auch um selbst vollendet malen zu können; denn 
Alles Andere ergibt sich grösstentheils aus der Erfahrung und 
Uebung selbst. Indessen, unter Allem dem, was Ihr gesprdchen 
habt, gefielen mir ganz besonders zwei Gedanken: erstens, dass. 
die 
Malerei Empfindungen 
müsse; 
erwecken 
zweitens, 
dass man 
als Maler geboren werde. Sieht man doch genug Viele, die 
bezüglich der Mache nichts versäumten, die lange sich mit dem 
Relief und mit der treuen Wiedergabe des Natürlichen abge- 
müht haben, und die dennoch nie aus der Sphäre des Mittel- 
mässigen heraustraten; Andere wieder, welche, nachdem sie 
Anfangs die vielversprechendsten und schönsten Anläufe ge- 
nommen, und, von der Hand der Natur geleitet, bedeutende 
Schritte 
nach 
vorwärts 
gemacht 
hatten, 
plötzlich 
VOH 
ihr 
ver- 
lassen, 
wieder 
rückwärts 
gingen, 
und 
nichts 
Rechtes 
wurden. 
Hier 
lassen 
sich 
trefflich , 
blos 
mit 
Aenderung 
zweier 
Worte, 
jene 
beiden 
sinnreichen 
Verse 
des 
Ariost 
anwenden: 
1) Leon Battista Alberti's „de Pictura" ist zuerst in lateinischer 
Sprache in Basel 1540 erschienen. Die Uebersetzung in ital. Sprache, oder 
wie Vasari sagt „in lingua toscana" durch Lodovico Dornenichi erschien in 
Venedig 1547.  Aibertis Werk „de re aedificatoria" erschien zuerst in 
Florenz 1485. L. B. Alberti ist geboren 14.04, starb 1472.  Giorgio Vasari 
(geb. 1512, gest. 1574), gab seine „Vite de piü eccellenti architetti, scultori e 
pittori" zuerst 1550 in Florenz bei L. Torrentino, und in zweiter Ausgabe 1568 
heraus. L. Dolce hat nur von der ersten Ausgabe Gebrauch machen können.
	        
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