wird
auch
mit
sicherer
Hand
viele
Fehler
der
Natur
selbst
berichtigen können, und wird seinen Gebilden Reiz und Werth
für die ganze Welt verleihen; denn die Antike schliesst in sich
die höchste Vollendung der Kunst, und kann als Vorbild jeg-
licher
Art
VOH
Schönheit
dienen.
Fab.
Es
erscheint
vollauf
begründet,
dass
die
alten
Griechen
und
Lateiner ,
welche
den
Vorrang
in
der
Literatur
behaupteten,
das heisst in
denselben Vorrang auch in den schönen Künsten,
der Malerei und in der Bildhauerei, welche am
erreichten.
Nächsten dem Werthe der schönen Literatur kommen,
Aret.
Nachdem
also
das
Ebenmaass
die
Hauptgrundlage
des Zeichnens
ist:
SO
wird Derjenige
der
grösste Meister heissen
müssen ,
welcher
Jenes
3IT1
Besten
vertritt.
Um
nun
einen
vollendeten Körper zu zeichnen, genügt nicht blos die gewöhn-
liche Nachahmung der Natur, sowie die Nachbildung der An-
tiken; sondern es ist auch unbedingt nothwendig zu wissen,
dass diese Nachahmung und Nachbildung mit feinem Verständ-
nisse
ZU
erfolgen
hat 2
damit
wir
nicht
das
Schlechte
nach-
ahmen
in
der
Meinung,
dass
das
Gute
sei.
So
passirte
CS
manchen Malern,
die
cla
bemerkten,
wie
die
alten
Künstler ihre
Figuren
Weise,
dieselbe
meistens zart und fein gestalteten, dass sie sich diese
die an und für sich gut war, derart aneigneten, dass
bei ihnen zu einen Fehler ausartete. Andere wieder
verlegten sich darauf, den Köpfen besonders bei Frauenbildern
einen langen Hals anzufügen, weil sie gesehen hatten, dass die
römischen Frauengestalten in der Antike grösstentheils einen
langen
sie die
Hals hatten, da kurze Hälse ohne Grazie sind; aber da
Sache übertrieben, so wurde bei ihnen das, was anzie-
hend
sein
sollte,
das
Gegentheil.
Fab. Das sind allerdings sehr nützliche Fingerzeige.
Aret. Zunächst haben wir den Menschen nach zwei
sichtspunkten
ZU
betrachten
und
Zwar I
entweder
nackt
oder
bekleidet.
Will
ITIRTI
ihn
nackt
bilden ,
SO
kann
dies
zwei