Vorliebe
fü 1'
1.111561"
ruhmvolles Venedig
l] egte,
dass
er
einem
seiner Epigramme dieser Stadt sogar
gab. Dieses Epigramrn würde aus
tragen, beiläufig also lautenil)
den
dem
Vorzug vor
Lateinischen
Rom
über-
"Als Neptun einst die Adria-Stadt gesehen,
Die stolz auf Wogen thronend, gross und
Gesetze gibt von ihren Herrscherhöhen
Gebieterisch dem ganzen Weiten Meer;
hehr,
Magst, Jupiter rief er die Mars-Stadt oben,
Und den tarpäischen Felsen noch dazu,
Den Tiberfluss mehr als die See selbst loben
beiden
die
Du
Prüfst
sagst auch
Städte,
Durch Sterbliche die Römerstadt entstand,
Venedig nur durch evWger Götter Hand!"
Das nämliche Epigramm wurde zu einem anmuthigen
Sonette von dem reichbegabten jungen Giovan Maria Verde-
zotto?) umgearbeitet, welcher literarische Bildung mit grosser
Neigung zur Malerei vereinigt, und zeitweise selbst malt und
zeichnet.
De mirabili urbe Venetiis.
Viderat Hadriaeis Venetam Neptunus in undis
Stare urbcm, et-toto ponere jura mari:
Nunc mihi Tarpejas quantumvis, Jupiter, arces
Objice, et illa tui moenia Martis, ait.
Si pelago Tybrim praefcrs; urban": aspice utramque
Illam homincs dices, hanc posuisse Deos.
2) Verdizotto Giammaria, ein venetianischer Dichter, mit dem L.
Dolce in mehrfacher Verbindung stand, dessen „Ri1ne scelte" in Venedig
1568 herausgegeben wurden. Verdizotto versuchte sich auch in Gemälden,
und zwar in Landschaften. Als Vasari 1566 in Venedig war, so machte. er
durch Tizian die Bekanntschaft mit Verdizotto Hgentiluomo venezian0,'gi0vane
pien di virtü, amico di Tiziaxio, ed assai ragionevole disegnatore e dipintore,
come moströ in alcuni paesi disegnati da lui, bellissinui."