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nicht
rückwärts
W215
im
Vordergrunde
stehen
soll,
und
ordne
die
Dinge
auf
das Genaueste
SO
wie
CS
in Wirklichkeit
der
Fall
gewesen sein muss.
Fab. Dasselbe lehrt
auch
Aristoteles
seiner
Poetik
den
Tragöclien- und COITIÖÖiCDSChFifISICHEIH.
Aret. Betrachten wir Timantes, einen
der
gerührnten
Maler des Altcrthums. Er hat Iphigenie, die Tochter Agame-
mnons und die Heldin der schönen Tragödie des Euripides,
welche von Dolce übersetzt, vor einigen Jahren hier in Venedig
aufgeführt wurde, in dem Augenblicke gemalt, da sie vor dem
Altare, als der Diana geweihtes Opfer den Todesstreich erwartet.
Da nun der Künstler auf den Gesichtszügen der Zuschauer alle
Abstufungen
durfte einen
des Schmerzes ausgedrückt hatte und kaum hoffen
noch höheren Schmerzausdruck im Antlitze des
trauernden Vaters
zum Vorschein
bringen
ZU
können,
SO
stellte
er ihn so
mit dem
dar, dass er sich das Gesicht
Saum des Kleides verhüllt.
mit einem Linnen, oder
Hier hat Timantes die
Angemessenheit auch dadurch beobachtet, dass bei Agamemluon
anzunehmen war, er könne als der Vater es nicht ertragen, die
Tochter unter seinen Augen abschlachten zu sehen.
Fab. Das war in Wirklichkeit ein vortreffiicher
Einfall.
Aret.
Auch
Parrhasius,
ebenfalls ein
gefeierter Maler der-
selben Zeitepoche, malte zwei Figuren, von welchen die eine
den Sieg bestreitend, wie im Schweisse gebadet aussah, während
die zweite die Wallen ablegte, und tiefAthem zu holen schien.
Diese zwei Beispiele von Malern des Alterthums zeigen, von
welcher Wichtigkeit für die Malerei die Erlindung sei; denn
sie ist die Quelle oder doch die Begleiterin aller anderen Vore
züge der Zeichnung. Ich werde später nicht ermangeln, hiefür
Die Uebersetzung der lphigenie des Euripides durch L. Dolce er-
schien zum CFSICIIDIEIIC 1551 bei Giolito in Druck. Sie erlebte fünf AuHagen.
im Jahre 1543 erschien die Uebersetzung der Hekuba, x557 die der Medea,
1566 die der Jokaste.