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lichen Idioten, ia sogar den Kindern, welche sobald sie etwas
Gemaltes erblicken, fast immer mit dem Fingeij darauf deuten,
und dabei den Eindruck machen, dass ihre kindlichen Herzen
ganz
VOl]
Lust
erfüllt
seien.
Fab.
Castiglionc
sagt
einer
schönen
lateinischen
Elegie 2),
dass
das
Nämlichc
auch
bei
seinen
kleinen
Kindern
der Fall war, so oft sie sein von Rafael gemaltes Bildniss
trachteten, das sich gegenwärtig in Mantua befindet, und
ein Werk, würdig seines Namens ist.
be-
das
Aret. Und wo endlich wäre Jemand,
welche Zierde die Malerei jeglichem Dinge
der nicht
verleiht?
bcgriffe,
Oeffent-
lichc
und
ivat-
Gebäude
mögen
immerhin
i m
Innern
mit kost-
baren
Tapeten
den
Wänden,
Tische
u n d
Kästen
mit
herr
liehen
TöppiChßll
bedeckt
sein
ohne
die
Zierde
schöner
Malereien
fehlt
ihnen
die
Krone
des
reizendstel]
Schmuckes.
Ebenso
bieten
V01]
Aussen
grössere
Augenweide
jene
Fagaden
VOII
Häusern
Palästen,
u n d
einem
V01]
welche
gewandten
Meister
gemalt wurden, als
jene,
die mit
Marmor, Porphyr
weissem
oder
l) Castiglione Balthasar, geb. zu Casatico im Memtuanischen am
.6. Dezember 1.4.78, starb zu Toledo, wo Karl V. Hof hielt, am 2. Februar
152g. B. Castiglione, ein hervorragender Kunstfrcuinl und Gelehrter seiner
Zeit, insbesonders mit Rafael befreundet, vollendete 1518 den Cortegiano,
welchen auch Dolce herausgab. Eine Monographie widmen ihm Serassi, Jely
u. a. m. Eine eingehende Würdigung seines Lebens ändet sich in Du mesnil
nhistoire des zzmateurs italiens" p. l --2x1. Das Porträt Castiglionds befindet
sich gegenwärtig in der Gemäldegalerie des Louvre (s. Passavant l. c. ll. p. 188).
2) Uxori Hippolitae.
Sola .tuos vultus refcrens Raphaelis imago
Picta manu, curas allevat usque meas.
Huic ego delicias facio, arrideoque, jocorque,
Alloquor, et tanquam reddere verba qneat,
Assensu, nutuque michi saepe illa videtur
Dicere velle aliquid, et tua verba loqui.
Agnoscit, balboque patrem puer ore salutal,
Iloc solnr longos, decipinqxmc dies.