VIII
abgedruckt.
Unter
den Künstlerbriefen
nehmen
drei Briefe
eine
hervorragende Stellung ein; in dem Schreiben an Aless. Con-
tarini beschreibt er das Gemälde Tizian's „Venus und Adonis"
gemalt für den König von England. Dieser Brief, sowie das Schrei-
ben Dolce's an Messer Gasparo Ballini finden sich auch in der
Sammlung von Bottari. Das dritte Schreiben ist an Tizian gerichtet.
Weit bringen die Uebersetzung sämmtlicher drei Briefe im Anhange.
Dialoge hat Dolce mehrere geschrieben. Diese Form
literarischer Production war damals eine vielfach beliebte; man
nahm Lucian oder Platon zum Vorbilde. Mit Kunst beschäftigen
sich nur zwei. Einer davon führt den Titel „Dialogo di M.
Lodovico Dolce, nel quale si ragiona della qualita, diversita e
proprieta dei colori. In Vcnezia appresso Giarnbatista Marchio
Sessa e fratelliMDLXV." Diese Schrift, mit vielfacher Benützung
des Werkchens de coloribus von Ant. Tilesio behandelt die
Farbenlehre, wie Cicogna bemerkt, mehr im allegorischen
Sinne, als in künstlerischem, mit besonderer Berufung auf das,
was in Plinius und anderen Klassikern über Farben vorkömmt.
Wichtiger ist der Dialog, den wir in der deutschen Ueber-
Setzung des sprachgewandten Dichters in deutscher und italie-
nischer Sprache des I-Ir. Cajetan Cerri in Wien herausgeben.
Er führt den Titel „Dialogo dclla Pittura di M. Lodovico Dolce,
intitolato PAretinQ, nel quale si ragiona della dignitä di essa
pittura, e di tutte le parti necessarie, che a perfetto pittore si
convcngoxlo, con esempi di pittori antichi e moderni; e nel
flne si fa menzione delle virtü
In Venezia appresso Gabriel
e delle
Giolito
opere del divino
de Ferrari M.
Tiziano.
DLVII."
Dieser Dialog wurde im Jahre 1735 in Florenz nachgedruckt,
mit einer Einleitung und französischen Uebersetzung aus der
Feder_des französischen Malers Cav. Nicol. Vleugels (Veugles 1).
1737.
1) N. Vleugels, Sohn
Er war daselbst seit
am
des Malers Phil. Vl., starb zu Rom
1724 Director der franz. Akademie.
Dec.