tanto) existiren, dass man an ihnen gar keine Schatten sieht.
Dieser ausgezeichnete Mann starb an der Pest, zu nicht geringem
senz' altro studio di disegnare in carte, fusse il vero e miglior modo di fare
ed il vero disegno".
Dass in den letzteren Worten eine Uebertreibung liegt, ist klar. Die
Stylisten und Akademiker, zu denen G. Vasari gehört, zeichnen eben anders,
als die Coloristen aber Giorgione und Tizian, Rubens und Rembrandt,
Murillo und Velasquez zeichnen in ihrer Art so gut, wie Vasari und die
Florentiner, nur ihre Art war eine andere.
Tizian, so spricht Vasari weiter, nachdem er „il fare e la maniera"
des Giorgione gesehen hatte, verliess die Manier des Bellino. Er sah ein,
dass er damit viel Zeit verloren habe; aber er machte sich so schnell die
Manieren des Giorgione eigen, dass öfters die Werke beider verwechselt
wurden.
modo
fare
Als Tizian dem Giorgione zu folgen begann, hatte er nicht mehr als
18 Jahre; da malte er das Porträt seines Gönners, des Dogen Barbarigo so
vortrefHich, dass, wenn Tizian nicht seinen Namen darunter geschrieben hätte,
es für ein Werk Giorgione's gehalten worden wäre. Da Agostino Barbarigo
1485-{501 Doge war, so ergibt sich, dass das Porträt Barbarigds eines der
ersten Arbeiten Tizians in der Manier des Giorgione War.
Zwischen 1506-1508 fallen die Arbeiten Tizians an dem Fondaco de'
Tedeschi, die er gleichzeitig mit Giorgione ausführte. Wenn Vasari erzählt,
dass Giorgione durch Vermittlung Barbarigds diesen Auftrag erhielt, so irrt
er sich, da A. Barbarigo damals bereits fünf Jahre todt war, vielleicht
förderte Tizian der Einfluss der Familie Barbarigo.
Ridolfi „Meraviglie dell" Arte" l. p. 137, 138 bestreitet zwar im
Leben Tizians, das dieser ein Schüler Giorgiones gewesen; aber erzählt doch,
weiter eingehend _auf die Arbeiten Tizian's am Fondaco de" Tedeschi und
insbesonders auf die Erfolge seiner auch von Dolce erwähnten Judith dass
Giorgione, verstimmt über die Erfolge Tizians, diesen grollte, „e che piu
non volle, che praticasse in casa suau."
Dass es eben bei dieser Arbeit zu einem Bruche zwischen Giorgione
und Tizian gekommen sei, geht aus Dolcc und Vasari ebenso hervor. wie
aus Ridolfi. Tizian ging nun seine eigenen Wege.
Jedenfalls werden wir uns Giorgione älter vorstellen müssen als Tizian,
auch wenn wir gewohnt sind, das selbstständige Auftreten von Malern jener
Zeit in eine frühere Lebensepoche zu setzen, als es bei den Malern der Ge-
genwaft der Fall war.
Dass auch aus einer
gione, gewissermassen als
Analyse der XVerke Giorgionzäs hervdrgeht, Gior-
Mittelglied zwischen der alten und neuen Zeit