Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

55 
und was ihr ähnlich sei; sie könnten die Wahrheit 
instinktiv erraten, da ihre Seelen durchsichtig seien 
wie venezianisches Glas, das von jeder Fälschung 
getrübt wird. Ich werde ihnen beweisen, dass es 
mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als 
die Schulweisheit sich träumen lässt; dass die Wahr- 
heit der Natur ein Teil der Wahrheit Gottes ist. Für 
den, der sie nicht durchforscht  Dunkelheit; für 
den, der sie erforscht  Unendlichkeit. 
Die Voraussetzung, dass man ein Ding sähe, wenn 
man es vor Augen hat, ist irrig. Locke setzt ein- 
gehend auseinander, dass man nur das wirklich höre 
und sehe, was in unser Bewusstsein trete. Dass 
alles, was die Sinne wahrnehmen, ohne dass der Geist 
es aufnehme und verarbeite, wirkungslos an uns vor- 
überziehe. Unser physisches Auge ist im wachen 
Zustand immer damit beschäftigt zu sehen. Es ist 
dies nur ein Beharren in seiner Notwendigkeit, die 
keine Aufmerksamkeit verlangt, wenn sie nicht durch 
etwas besonderes erregt wird. Wird der mensch- 
liche Geist nicht auf die Impression dessen, was er 
sieht, hingeleitet, dann hinterlassen die Dinge, die 
an seinen Augen voriibergleiten, keinen Eindruck in 
seinem Gehirn. Er bemerkt sie nicht nur nicht  
er sieht sie gar nicht. Zahllose Menschen, präoccu- 
piert durch Geschäfte oder Sorgen, haben gar keinen 
Eindruck von dem, was sie sehen, und gewinnen von 
der Natur nur die unvermeidlichen Eindrücke von 
Bläue, 
Röte , 
Dunkelheit, 
Helle 
dergl. 
Die 
Unbe-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.