Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

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vielmehr 
die 
Sehnsucht 
danach 
um 
das 
Zehnfache. 
Kühnheit der Anschauung gründet sich bei Künst- 
lern von gewaltiger Fantasie auf ein viel umfas- 
senderes Wissen, als die Erkenntnis derer ist, die 
sich etwas darauf einbilden, ohne es anwenden 
zu können. Kälte und Mangel an Leidenschaft in 
einem Bilde sind nicht Zeichen eines genauen, son- 
dern dürftigen Vorwurfs. 
digkeit ist kein Zeichen 
Erkenntnis. 
Wahre sprühende Leben- 
von Übermut, sondern von 
Es ist jedem möglich, sich durch Aufmerksamkeit 
und Sorgfalt ein richtiges Urteil über der Künstler 
Treue der Natur gegenüber zu bilden. Es gehören 
nicht besondere Geisteskräfte dazu, kein bestimmtes 
Empfinden, nichts, das nicht jeder gewöhnlich Be- 
gabte in gewissem Grade besäße. Nichts als Ver- 
nunft und Beobachtung, die sich durch Ausbildung 
zu vollkommener Sicherheit steigern lässt. Bevor 
aber das Instrument nicht durch zusammenhängende 
sorgfältige Beobachtungen vervollkommnet ist, kann es 
nicht angewandt werden, und es ist töricht und ver- 
wegen, sich vorher ein Urteil über das Wahre in 
der Kunst zu erlauben. 
WAHRHEIT DER NATUR WIRD NICHT VON 
UNKULTIVIERTEN SINNEN WAHRGENOMMEN 
Ehe ich einen Schritt weiter gehe, muss ich den 
beinah universellen Glaubensirrtum der Gedanken- 
und Reflektionslosen bekämpfen, sie wüssten, was Natur
	        
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