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verlangt, als die Natur in der Malerei täuschend nach-
zuahmen, wozu nichts gehört als ein sicheres Auge,
feste Hand und mäßiger Fleiß. Eigenschaften, die
den nachahmenden Künstler nicht wesentlich von
einem Uhrmacher oder
werkern unterscheiden.
anderen
kunstfertigen
Hand-
Dies bezieht sich nicht auf die Malerei der Dioramen
oder Bühnendekoration, deren Genuss nicht auf der
Nachahmung beruht, sondern derselben Art ist wie
der, den wir in der Natur selbst empfangen, nur in
geringerem Grade. Ein edler Genuss. Wir werden
aber weiter sehen, warum er dem untergeordnet ist,
den wir dort empfangen, wo gar keine Täuschung
stattfindet.
III
VORSTELLUNGEN
DER
WAHRHEIT
WAHRHEIT DER NATUR
UND DER SYMBOLIK
[Wir kommen hier zu dem Kapitel, das in Ruskins
Forderungen das A und O ist und niemals für ihn
endet. Auf ihnen hat sich sein Lebenswerk aufge-
baut. Auf jedem Gebiet macht er sie neu geltend.
Da er ganze Bände verfasst hat, um sie immer wie-
der in anderer Form zu begründen, ist es vielleicht
erklärlich, dass man geglaubt hat, gerade hier unlös-
bare Widersprüche zu finden. Und doch sind diese
rein äußerlich und nur der mannigfaltige Ausdruck